Seit November 2023 ist der ehemalige Raesfelder Pastor Michael Kenkel ein neues Mitglied des Seelsorgeteams der katholischen Kirchengemeinde St. Willehad in Nordenham.
Kenkel, der seit 1994 als Priester im Bistum Münster dient, bringt eine umfangreiche Erfahrung mit sich. In seiner bisherigen Laufbahn war er unter anderem als Kaplan in Emsdetten und Garrel sowie als leitender Pfarrer in Holdorf, Raesfeld und Lindern tätig.
Aufklärung vergangener Vorwürfe
Im Jahr 2022 wurden Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegenüber einer erwachsenen Person aus dem Jahr 2009 gegen Pfarrer Kenkel öffentlich. Diese Vorwürfe wurden bereits 2010 von der Staatsanwaltschaft Oldenburg und dem Bistum Münster untersucht und als unbegründet eingestuft, wie aus den Pfarrnachrichten von St. Willehad hervorgeht.
Um jegliche Zweifel auszuräumen, führte das Bistum 2022/2023 eine erneute Untersuchung durch. Auch bei dieser Überprüfung sei kein sexueller Missbrauch festgestellt worden. Daraufhin hat der Bischof von Münster alle Dekrete gegenüber Pfarrer Kenkel zurückgenommen.
Positives Feedback und herzlicher Empfang
Auf Wunsch von Weihbischof Theising stellte sich Pfarrer Kenkel dem Seelsorgeteam und den Laiengremien vor. Laut dem Pfarrbrief der Gemeinde St. Willehad wurden die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit positiv bewertet. Die Kirchengemeinde St. Willehad heißt Pfarrer Kenkel in ihrem Kreis herzlich willkommen und sieht einer fruchtbaren Zusammenarbeit entgegen.
Auflagen
Der Interventionsbeauftragte Frings erklärt, dass Pfr. Kenkel entgegen anderslautenden Behauptungen weiterhin nur unter klaren Verhaltensanforderungen als Seelsorger tätig sei. Die in den Dekreten von Bischof Felix formulierten Auflagen habe Offizial und Weihbischof Theising für den weiteren Einsatz von Pastor Kenkel uneingeschränkt übernommen.
Demnach darf Kenkel, laut Bischhöfliches Münstersches Offizialt vom 23. November 2023, bis Ende 2026 keine weiblichen Einzelpersonen unter 27 Jahren in seiner Wohnung empfangen oder im Rahmen anderer Verabredungen (Essenseinladungen, Ausflüge etc.) treffen.
Auch eine Begleitung von Pilgerreisen und sonstigen religiösen Veranstaltungen sei nur zusammen mit anderen erwachsenen Personen möglich. Außerdem müsse er weiterhin eine Beratung aufsuchen. Die regelmäßige Teilnahme werde durch die Interventionsstelle des Bistums Münster nachgehalten.
Richtigstellung
Das Bistum Münster, das Bischöflich Münstersche Offizialat Vechta und der Interventionsbeauftragte hatten im Zusammenhang mit der Beurlaubung von Kenkel im Jahr 2022 und 2023 stets von Vorwürfen grenzverletzenden Verhaltens gesprochen – nicht von dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs, wie nun fälschlicherweise behauptet wurde, heißt es.