Die zwei Malecken in der Erler St.-Silvesterkirche kommen gut an. Für die dauerhafte Entfernung der Bänke im Seitenschiff spricht sich die Mehrheit bei der Versammlung aus.
Bänke im Seitenschiff der St.-Silvesterkirche: Ja oder Nein? Die Mehrheit der rund 30 anwesenden Gemeindemitglieder sprach sich für deren Entfernung aus und begrüßte den neuen Freiraum. Alternativ gab es den Wunsch, eine Bank vor der Marien-Statur wieder aufzustellen. So lautet das Fazit einer Diskussion, zu der der Ortsausschuss im Haus St. Silvester eingeladen hatte.
Während der Advents- und Weihnachtszeit wurden in der Erler Kirche die Bänke in den Seitenschiffen entfernt und dort zwei Malecken für Kinder aufgebaut. Für Pastor Dr. Fabian Tilling war dies ein Test. „Wir wollten schauen, wie sich dadurch die Raumwirkung verändert und die Malecken die Atmosphäre in der Kirche beeinflussen“, so Tilling. Und wie die Diskussion zeigte, kommt die Änderung gut an.
Relikt aus vergangenen Zeiten
Die Mehrheit votierte für den Verzicht auf die Bänke. Sie seien ein Relikt aus vergangenen Zeiten, als die Kirchen noch voll besetzt waren. Die Seitenbänke stünden meist unbesetzt herum, hieß es. Es sei an der Zeit, neue Wege zu gehen, um vor allem auch junge Christen und Familien zu erreichen. Es gab aber auch gegensätzliche Stimmen, die sich für den Erhalt der Kirchenbänke aussprachen. Sie vertraten die Auffassung, dass der Glaube wieder mehr in die Familien und zu den Menschen gebracht werden müsse, statt gleich die Kirche umzubauen.
„Wir müssen den Gläubigen zeigen, dass unsere Kirche im Wandel ist und dass ein Kirchengebäude nicht nur zum Beten da ist, sondern auch ein Treffpunkt sein kann, um den Glauben hier zu leben“, sagte Andreas Pass. Er machte den Vorschlag, den neuen Freiraum den Kindergärten und den Kommunionkindern für Ausstellungen zur Verfügung zu stellen.
Anzahl der Sitzplätze ausreichend
Georg Badurczyk vom Kirchenvorstand sagte, dass die Kirche auch in diesem Jahr zu Weihnachten nicht aus allen Nähten geplatzt sei. „Die Anzahl der Sitzplätze war immer ausreichend. 90 Prozent der aufgestellten Stühle im Seitenschiff blieben sogar leer“, so Badurczyk. Nach seiner Beobachtung seien auch die ersten Bankreihen in den Gottesdienste oft nicht besetzt.
Renovierungsbedürftiger Kirchenboden
Bemängelt wurde in der Runde der renovierungsbedürftige Kirchenboden. Dessen Zustand sei ohne die Bänke deutlich sichtbar. Auch der Innenraum der Kirche sei sanierungsbedürftig. „Wir als Kirchengemeinde haben nun die Herausforderung, die Kirche neu zu gestalten“, betonte Pastor Tilling. Dazu gehöre, dass ein Gesamtkonzept erstellt werden soll, das die Renovierung des Kircheninnenraums berücksichtigen soll.