Fulminanter Auftakt im Schlossinnenhof. Die Philharmonie der Nationen unter der Leitung von Justus Frantz sorgte für einen eindrucksvollen Start der dreitägigen Konzertveranstaltung „musik:landschaft westfalen“ im Schloss Raesfeld.
Nahezu ausgebucht war am Freitagabend das Konzert bei der Auftaktveranstaltung. Mehr als 1000 Besucher strömten in den Schlossinnenhof, um den Klängen von Johann Strauss und Brahms zu lauschen.

Klassik unter freiem Himmel
Eröffnet wurde das Konzert mit der bildhaften Ouvertüre zur Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss, die Justus Frantz mit einem farbenreichen Orchesterklang besonders individuell gestaltete.
Mit seiner Philharmonie der Nationen, die er 1995 gründete, steht Frantz ein international renommiertes Orchester zur Seite. Die Idee zu diesem Ensemble geht auf seinen Freund und Mentor Leonard Bernstein zurück.

Bühne für außergewöhnliche Talente
Ein besonderes Merkmal der Philharmonie ist die gezielte Förderung junger Ausnahmetalente. Während der Tourneen erhalten diese immer wieder die Gelegenheit, vorzuspielen – so wie einst Jozsef Lendvay, der zehn Jahre lang Konzertmeister war und von dort aus eine internationale Karriere startete.
Am Freitagabend spielte Lendvay das als „unspielbar“ geltende Violinkonzert von Johannes Brahms auf seiner Stradivari. Mit beeindruckender Technik und künstlerischer Tiefe brachte er die musikalischen Feinheiten eindrucksvoll zur Geltung – besonders in der Kadenz des ersten Satzes, die selten so leidenschaftlich zu hören ist.

Klangvolle Reise in die Neue Welt
Im dritten Konzertteil erklang Antonín Dvořáks „Sinfonie aus der Neuen Welt“, deren Klangbild – dezent verstärkt – sehr natürlich beim Publikum ankam. Die emotionale Tiefe und klangliche Klarheit rissen das Publikum mit.
Der Abend endete mit stehenden Ovationen und einem spektakulären Feuerwerk über dem Schlosspark.

Junge Virtuosin begeistert das Publikum
Am Sonntagabend eröffnete das Violinkonzert D-Dur op. 35 von Peter Tschaikowsky das zweite große Konzert – diesmal unter der Leitung von Carlos Dominguez-Nieto mit der Kammerphilharmonie St. Petersburg.
Für Aufsehen sorgte dabei die erst 14-jährige Geigerin Ellinor D’Melon aus Jamaika, die mit ihrer Darbietung das Publikum zu langanhaltendem, stehenden Applaus hinriss.
„Ein absolutes Ausnahmetalent. Einmalig, in diesem Alter so fehlerfrei zu spielen. Einfach fantastisch, das live zu erleben“, schwärmte Helmut Ackmann. Bereits mit zweieinhalb Jahren griff Ellinor zur Geige, begleitet anfangs von ihrer Mutter am Klavier. Heute kann sie bereits auf mehr als 50 internationale Konzertauftritte zurückblicken.
Nach dem Konzert verriet sie mit einem Lächeln: „Mein größter Wunsch ist es, ein großer Star zu werden – und später 26 Kinder zu adoptieren. Dann kann ich ein eigenes Orchester gründen.“

Bereits mit zweieinhalb Jahren griff Ellinor D`Melon zur Geige. Anfänglich immer von der Mutter auf dem Klavier begleitet, trat sie mittlerweile in über 50 Konzerten in verschieden Ländern auf. „Mein größter Wunsch ist ein großer Star zu werden und später 26 Kinder zu adoptieren. Dann kann ich ein eigenes Orchester gründen“, verriet nach dem Konzert die 14jährige Künstlerin.

Finale mit Gänsehautmomenten
Im weiteren Verlauf des Abends sorgte der „MLW Festival-Chor“ unter der Leitung von Stephan Lemanski, gemeinsam mit Solisten der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg, für ein eindrucksvolles Konzerterlebnis.
Mit Ausschnitten aus Carl Orffs Meisterwerk „Carmina Burana“ boten sie ein stimmgewaltiges Finale mit über 120 Mitwirkenden – ein eindrucksvoller Schlusspunkt für einen unvergesslichen Konzertabend.
