Es ist schon bemerkenswert, wie sich die politischen- und die kirchenpolitischen Verantwortlichen unserer Gemeinde, bezüglich des altehrwürdigen und historischen Erler Pfarrheims, aus ihrer jeweiligen Verantwortung stehlen.
Es wurde und wird immer gesagt, dass das Haus erhaltenswert sein. Geld dafür steht angeblich nicht zur Verfügung. Auch Konzepte soll es keine geben.
Der Heimatverein Erle hat schon vor Jahren und auch jetzt wieder Vorschläge für die Umnutzung des alten Pfarrheims vorgelegt, warum werden die nicht weiter verfolgt?
Wofür gibt es in der Gemeinde und im Rat einen Planungsausschuss? Wofür ist die sogenannte „Dorfentwicklung“ zuständig? Nur um sich über die Namensgebung in der Stockbreede Gedanken machen? Was ist dabei raus gekommen? Die Straßen werden nach den „Großen“ Westfalen benannt! Dafür braucht man keinen Planungsausschuss, da wären andere auch drauf gekommen.
Ich habe große Hochachtung und Respekt vor Dietrich Bonhoeffer, aber ein Westfale war er nicht!
Für das neue Pfarrheim an der Kirche in Erle sind mindestens 800.000 Euro im Topf. Würde dieses Geld in das alte Pfarrheim gesteckt, wäre viel gewonnen.
Dafür wird die Gaststätte Fem-Eiche Schneemann am historischen Kirchenring in Erle abgerissen. Dort wird ein neues Pfarrheim mit einer meiner Meinung nach „nichtssagenden“ Fassade gebaut. Man ist darüber hinaus gewillt, ein städtebaulich wertvolles Ensemble, eine im wahrsten Wortsinne „Dorfbild prägende Einheit“ von Erle, ein und für allemal zu vernichten. Dies wird in sträflicher Weise billigend in Kauf genommen. So wird es jetzt gemacht und basta!?
Genauso wird es auf längere Sicht mit dem alten Pfarrheim geschehen. Man muss nur lange genug warten. Wenn das neue Pfarrheim erst einmal steht, wird das alte nicht mehr benötigt und verfällt. So einfach ist das. Ein altes liebevoll instandgesetztes historisches Haus ist sicher besser als jede Dia-Show über abgerissene Gebäude.
Fällt das alte Pfarrheim, wird auch die über 1.000 Jahre alte Femeiche nicht lange überleben.
Ich kann nur staunen, ausgerechnet die politische Gruppierung, die sich angeblich für den Erhalt der alten Identität von Raesfeld / Erle so stark einsetzt, lässt an dieser Stelle die Erler, die mit über 1.000 Unterschriften für den Erhalt des alten Pfarrheims gestimmt haben, im Stich.
Es wird Zeit mal eine „Neue Zeit“ jenseits von „Schwarz“ zu beginnen und lieber mal „Rot“ zu sehen. „Blau“ und „Grün“ haben in Raesfeld leider sowieso nicht viel zu melden.
Walter Großewilde, Raesfeld