„B trifft B“, oder „Böckenhoff trifft Böckenhoff“
Eine „Hochzeit“ die für alle Seiten von großem Vorteil ist, denn durch die Übernahme von Dirk Böckenhoff kann eine alte Tradition weiterhin in Erle bestehen bleiben.
Namensgleicheit – weder verwandt noch verschwägert
Dirk Böckenhoff ist weder verwandt noch verschwägert mit dem Erler Kornbrenner Johannes Böckenhoff, der altersgemäß in Ruhestand gehen möchte. Beide Böckenhoffs kannten sich vorher nicht und spielten auch nicht zusammen im Sandkasten. Um so sensationeller ist es, dass ausgerechnet ein Namensvetter für den Erhalt der traditionsreichen Brennerei verantwortlich sein wird.
Das Brennen – eine alte Familientradition
Für den gebürtigen Dorstener ist das Brennen nichts neues. Bereits sein Großvater gründete 1870 eine Dampfbrennerei in Dorsten. Sein Vater führte die Tradition des Feinbrennens bis Anfang der 70ziger Jahre fort. Später wurde nur noch Rohbrand hergestellt, was dann mit dem Fall des Monopols komplett eingestellt wurde.
2008 fing Dirk Böckenhoff an, diese alte Familientradition in Dorsten wieder neu aufleben zu lassen. Mit regionalem Obst aus der Nachbarschaft wie Himbeeren, Johannisbeeren, Äpfel und Birnen kreiert der einzige Brenn-Sommelier in NRW hochwertige und geistige Brände. „Meine Obstsorten kommen alle hier aus der Region, genauso wie das Getreide für den Erler Korn. Beide Brennerein stellen Produkte aus regionalen Stoffen her“, so Dirk Böckenhoff, der sich der neuen Aufgabe durchaus gewachsen sieht.
Brennen ist nicht gleich Brennen
Der 45jährige studierte Agraringenieur brennt nicht nur selber, sondern hat auch den landwirtschaftlichen Betrieb von seinem Vater gepachtet. Dass Dirk Böckenhoff zukünftig auch die Brennerei in Erle führen wird, sieht der Dorstener Familienvater und Obstbrenner gelassen. „Ich denke, Obst und Korn ist eine gute Kombination, denn beides wird regional hergestellt. Darüber hinaus ist es sowieso schon eine Seltenheit, dass Korn überhaupt noch selber gebrannt wird“, setzt Dirk Böckenhoff hinzu. Natürlich wird es anfänglich einige Dinge geben, die für den Obstbrenner neu sind, denn Brennen ist nicht gleich Brennen.
Dazu gehört das sogenannte „Feinbrennen“. Dirk Böckenhoff wird anfänglich noch auf das Können und Wissen von Johannes Böckenhoff angewiesen sein. Auch wird er der Erste und Einzige sein, der die Rezepturen des alten Korns, ein bis dato gut behütetes Familiengeheimnis und früher immer nur vom Vater zum Sohn weitergereicht, übertragen bekommen.
Alte Traditon in Erle weiterführen
Da die zwei Brennereien kilometermäßig nicht allzu weit auseinander liegen, wird die Familie Böckenhoff in Dorsten wohnen bleiben. Die Geschäftsführung wird zukünftig seine Frau Alexandra in Erle übernehmen und auch zeitweise im Laden stehen. „Ich denke, es wird alles gut klappen. Zumal wir ja mit Daniela Böckenhoff und Helmut Kölking ein gutes Team an der Seite haben“, setzt Dirk Böckenhoff hinzu.
„Wichtig für meine Frau und mich wird sein, dass in Erle die Qualität des Korns erhalten bleibt und dass wir weiterhin, in Erle als auch in Dorsten, selber produzieren“, so Dirk Böckenhoff, der in den zwei Brennerein die Zukunft sieht.
„Obst- und Kornbrand selber machen ist eine Seltenheit und macht niemand mehr hier in der Region. Deshalb ist es uns wichtig, diese Tradition weiter fortzuführen. Das ist meine Aufgabe und meine Herausforderung für die Zukunft“, setzt der neue Erler Kornbrenner hinzu.
Damit spricht er auch das aus, was für Johannes Böckenhoff immer eines seiner wichtigesten Ziele war: Tradition erhalten – und genießen was aus der Region kommt.
Mehr zu der Brennerei von Dirk Böckenhoff in Dorsten <<<<www. Brennerei Dirk Böckenhoff.de