Ein besonderes Jubiläum: Der Nikolausumzug in Erle feiert in diesem Jahr sein 75. Jubiläum. Was 1949 mit Stutenkerlen begann, ist bis heute ein fester Bestandteil der Adventszeit. Doch während die Tradition bleibt, gibt es keine Tüten mehr – stattdessen setzt man auf neue Wege, den Kindern eine Freude zu bereiten.
Am Freitag, den 6. Dezember, findet der 75. Nikolausumzug der Kolpingsfamilie Erle statt. Um 17:15 Uhr beginnt die Veranstaltung auf dem Schulhof der Silvesterschule. Musikalisch begleitet wird der Nikolaus vom Blasorchester Erler Jäger.
Zum besonderen Jubiläum werden die Kinder erneut vom Nikolaus beschenkt – dieses Jahr mit Stutenkerlen. Gutscheine hierfür können ab Montag, den 25. November, für 2,00 Euro im Kiebitz-Markt Erle sowie im Schreibwaren- und Lottogeschäft Brandhorst erworben werden. Auch in den Erler Kindergärten bieten einige Mitglieder der Kolpingsfamilie Gutscheine an.

Ein Blick in die Geschichte des Nikolausumzugs
Der Nikolausumzug in Erle hat eine lange Tradition: 1949 wurde er von der Kolpingsfamilie ins Leben gerufen. Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Ludger Askamp erinnerte sich, wie die jungen Männer des Vereins Geld, Mehl und Eier sammelten, um Stutenkerle für die Kinder backen zu lassen. Die Backkosten glaubten damals gerade einmal 20 D-Mark.
Schon im ersten Jahr war die Resonanz überwältigend. Die Kinder freuten sich riesig über die geschenkten Stutenkerle, und auch die Eltern waren begeistert. Auf deren Wunsch wurde der Umzug im folgenden Jahr erneut durchgeführt – diesmal mit Gutscheinen, um die Verteilung besser zu organisieren.

Fester Bestandteil der Erler Adventszeit
Die Tradition ist seither ein fester Bestandteil der Erler Adventszeit und erinnert an die gemeinschaftliche Initiative, die diesen besonderen Brauch begründet hat.
In den folgenden Jahren entwickelte sich der Umzug weiter: Feuerwehrmänner mit Pechfackeln begleiteten die Kinder, und die Erler Jäger sorgten für musikalische Begleitung. Ludger Askamp, ein langjähriger Organisator des Umzugs, erinnerte sich an seine Kindheit. „Ich bin vor 60 oder 65 Jahren stolz mit meiner selbst gebastelten Laterne dabei gewesen. Heute organisiere ich seit über 30 Jahren den Umzug. Wenn ich die strahlenden Augen der Kinder sehe, denke ich: ‚Jungs, ihr habt damals alles richtig gemacht.“

Herausforderungen und der Aufruf zur Unterstützung
Trotz der langen Tradition und der großen Freude, die der Nikolausumzug den Kindern bereitete, kämpft die Kolpingsfamilie mit Herausforderungen. Die Anzahl der freiwilligen Helferinnen und Helfer nimmt ab, während die Kosten steigen. Aus diesem Grund können keine Süßigkeitentüten mehr gepackt, sondern nur noch Stutenkerle verteilt werden.
Ludger Askamp appelliert nun an die Gemeinschaft: „Damit wir in 25 Jahren das 100. Jubiläum feiern können, brauchen wir Ihre Unterstützung! Wir suchen junge und ältere Menschen, die mithelfen, Kindern eine Freude zu bereiten und die Tradition fortzuführen.“
Wie Sie helfen können?
Die Kolpingsfamilie freut sich über jeden, der Interesse hat, den Nikolausumzug zu unterstützen. „Sprecht uns gerne an! Ohne Ihre Hilfe wird es in Zukunft keinen Nikolausumzug mehr geben“, betont Askamp.