Keiner der Besucher am Sonntagabend hatte geahnt, dass sie bei dem Konzert vom Kulturkreis Schloss Raesfeld am Ende der Aufführung dermaßen in Beifallsstürme ausbrechen werden.

Ein Erfolg, den sich die süddeutsche Klassik Band „Spark“ auf die Fahne schreiben kann. Für ihre Darbietungen bekamen die Musiker nicht nur lang anhaltenden Applaus, sondern sogar stehende Ovationen, und erst nach der zweiten Zugaben durfte „Spark“ den Rittersaal verlassen. „Die Band hat mich total geflasht“, resümierte die Dorstener Besucherin Kerstin Löwenstein am Ende des Konzertes. „Der Rittersaal hat richtig getobt und nicht nur die jüngeren Besucher waren begeistert“, so Kerstin Löwenstein.
Genau das ist, oder war auch das Ziel der Senkrechtstarter in der internationalen Klassikszene. Dazu gehören: Andrea Ritter und Daniel Koschitzki (Flöten) sowie Geiger Stefan Glaus, dem Cellisten Victor Plumettaz und Pianisten Mischa Cheung.
„Wir versuchen die klassische Musik dem Gesicht des 21. Jahrhunderts anzupassen und möchten damit die Klassik etwas verjüngen“, sagte vor dem Konzert Daniel Koschitzki. Klassik auch für junge Leute attraktiv machen, das war das Ziel der Musiker. „Aber wir wollen nichts covern, und auch nicht mit `best off“ verjüngen, sondern wir möchten etwas Neues und mit individuellen Perspektiven bringen. Dazu gehört auch der Umgang mit klassischer Musik“, so Mischa Cheung.
„Wir arrangieren Stücke auch sehr viel selber, halt so lange, bis das Stück für uns so etwas wie eine zweite Haut ist“, so Daniel Koschitzki.

Auf dem Programm am Sonntagabend standen europäische Volksweisen radikal modernisiert, aber nicht nur für die „Facebook Generation“, hieß es im Vorfeld in der Ankündigung. Gestartet wurde mit der „Folk Rhapsody I von Johannes Motschmann. Im zweiten Stück von Fazil Say ging es musikalisch in den Mittelraumraum. Das von Andrea Ritter arrangierte Stück von Kamran Ince „Two step Passion“, war mit amerikanischen Elementen verknüpft, was bereits schon gleich zu Anfang bei den Klassik Fans im Rittersaal sehr gut ankam.
Rund 60 bis 70 Konzerte gaben die Künstler im letzten Jahr. Nach Raesfeld steht in diesem Jahr noch China, Asien und London auf dem Tourenplan. „Wir fühlen uns hier in Raesfeld total wohl, denn ich mag an solchen historischen Orten zu spielen“, so Daniel Koschitzki, der mit den extremen Gegensätzen zwischen Raesfeld und London keine Probleme hatte.