Gemeinde Raesfeld zahl jährlich 56.000 Euro für eine Mitgliedschaft im Zweckverband Issel
Die Geschäftsführerin des Zweckverbandes Hochwasserschutz-Issel, Pia Scholten, berichtete über die Arbeit des Zweckverbandes am Montag im Rathaus und beantwortete Fragen der Ausschussmitglieder.
Im Jahre 2019 sind die Gemeinde Raesfeld und Schermbeck dem Zweckverband Hochwasserschutz beigetreten. Da in Raesfeld die Issel zwar entspringt, profitiert jedoch Raesfeld nicht unbedingt von ihrer Mitgliedschaft im Zweckverband, die 2019 einstimmig im Rat beschlossen wurde.
Die Kosten für die Mitgliedschaft belaufen sich jährlich für Raesfeld auf 56.000 Euro für den Hochwasserschutz. Ein stattlicher Betrag, weshalb es dazu auch zahlreichen Fragen der Ausschussmitglieder gab. Besonders die Frage: „Was passiert mit unserem Geld und welchen Maßnahmen sind angedacht?“

Das die Raesfelder von ihrer Mitgliedschaft im Zweckverband keine großen Vorteile haben, stellte Pia Scholten zu Anfang klar, denn die Gefahr für Hochwasser in Raesfeld sei nicht groß. Das Gleiche gelte auch für Schermbeck, aber dennoch sei es für beide Gemeinde wichtig, sich am Projekt zu beteiligen.
Den Grund dafür lieferte der Bürgermeister von Isselburg Michael Carbanje. „Bei dem Hochwasser 2016 haben wir festgestellt, dass, wenn wir keinen Hochwasserschutz machen, regelrecht untergehen“, so Carbanje. Und einen eigenen Hochwasserschutz könne die Stadt Isselburg nicht stellen, denn die Kosten dafür würden sich auf 40 Millionen Euro belaufen.

Elf Kommunen sind im Zweckverband
Insgesamt beteiligen sich elf Kommunen, neben Raesfeld auch Schermbeck, Dingden, Anholt, Hamminkeln, Bocholt, Isselburg, Rees, Borken, Wesel, Hünxe und Rhede, an den im Jahre 2019 gegründeten Zweckverband, der aktuell drei Mitarbeiter hat.
Geplante Projekte sind beispielsweise in Obrighoven und Ringenberg. So sind in Ringenberg durch die Verlegung der Issel neue Polderflächen geplant. Eine weitere Problemzone sei laut Scholten auch Obrighoven, wo der Deich neu gebaut werden soll.

Nach unserer Gründung im Dezember wurden die Konkretisierung des Hochwasserschutzkonzeptes vorgenommen sowie ein europaweites Ausschreibungsverfahren für die Planungsleistungen durchgeführt. Seit wenigen Monaten befindet sich der Verband für die ersten Maßnahmen in der konkreten Planungs- und Umsetzungsphase. Die bauliche Umsetzung der Maßnahmen ist ab 2025 und später vorgesehen.
40 bis 80 Prozent Förderung vom Land NRW
Die bauliche Umsetzung der Maßnahmen ist ab 2025 und später vorgesehen. Die Maßnahmen für eine Umsetzung aller Hochwasserschutzprojekte belaufen sich laut Scholten auf rund 52 Mio. Euro. Das Land NRW wird dafür wahrscheinlich 40 bis 80 Prozent Fördergeld bereitstellen.

Info Issel
Die Issel hat eine Lauflänge von 80,5 km bis sie im niederländischen Doesburg in die Ijssel mündet, welche wiederum im Ijsselmeer in die Nordsee fließt. In NRW legt sie eine Strecke von 50,7 km zurück und hat ein Einzugsgebiet von 360 km².
Die Issel entspringt in Raesfeld im Kreis Borken im Nordwesten des Naturparks Hohe Mark-Westmünsterland.
Sie fließt in südwestlicher Richtung durch die ländliche Region bis sie kurz vor Wesel an der Bärenschleuse fast rechtwinklig nach Nordwesten abknickt, um sich immer weiter der niederländischen Grenze zu nähern um sich immer weiter der niederländischen Grenze zu nähern. Nachdem sie auch siedlungsreichere Gebiete wie Hamminkeln und Isselburg durchquert, erreicht sie die niederländische Grenze bei Gendringen und bildet hier den Grenzfluss. Quelle: Zweckverband-Issel.