Während es am Sonntagabend in Erle draußen stürmte und regnete, sorgten die „Erler Jäger“ mit ihrem Herbstkonzert in der Silvesterschule für gute Stimmung und einem launigen Abend.
Alle Jahre wieder laden die beliebten und bekannten Erler Jäger zu einem Herbstkonzert ein. Besonders Liebhaber von Blasmusik kommen dabei voll auf ihre Kosten.
Trotz Blaskappelle können die Erler Musiker auf alle Fälle mehr als nur Schinderassa, Schinderassa bum… Musik spielen, und dass es nicht nur Ernst Mosch und Polka gibt, bewiesen die talentierten Musiker auch diesmal wieder, moderiert von Rainer Naujoks und dirigiert von Alexander Kleer.
Die Bandbreite ihrer ausgewählten Stücke, angefangen von „Also sprach Zarathrusta“, von Richard Strauß bis hin zur Moderne „Fluch aus der Karibik“ von Klaus Badel, spiegelte das hohe Niveau wieder, auf dem die Musiker heute spielen.
Seit mehr als 50 Jahren unterhält die Bläsergruppe, gründet im Jahre 1961 von Günther Rößmann, Werner Brand und Heinz Wachtmeister, die Menschen, ob auf Wallfahrt in Kevelaer, Fronleichnams- Prozessionen, Nikolausumzüge oder Schützenfesten.
An die Zeit, in der die vier Gründer mit Trompete, Klarinette, Akkordeon und Schlagzeug Tanzmusik machten, kann sich Heinz Wachtmeister noch gut erinnern. Das Quartett ist heute noch der harte Kern der Erler Jäger. Erst in den 1970er Jahren ging es weiter aufwärts, denn da lautete das Motto „Erler Jäger Blasmusik – Tanz und Unterhaltung“
Die mittlerweile rund 30 Mann starke Gruppe spielte bis zum Ende der 1980er Jahre bei bis zu 13 Festen auf. „Das war eine echt harte Zeit, und unsere Frauen sahen uns nur zum Umziehen“, fügt Heinz Wachtmeister hinzu.
Im Jahr 1989 traten dann die ersten Verschleißerscheinungen auf. Nachdem die „Hochzeit“ der Auftritte auf den Schützenfesten weniger geworden war, verkleinerte sich auch die Gruppe. In diesem Jahr spielten dann auch die „Erler Jäger“ zum letzten Mal auf dem Erler Schützenfest. Neu durchgestartet ist die Musikgruppe dann 1995 zum 100-jährigen Bestehen des Allgemeinen Bürgerschützenvereins.
Werner Brand: „Wir sind aus dem Koma wieder erwacht.“ Von da an kümmerte sich der Verein verstärkt um die Jugendarbeit und um Nachwuchs. Und das hat sich bis heute fortgesetzt. Mittlerweile hat das Stammorchester rund 40 Musiker und 20 Jungmusiker unter 18 Jahren. Das Repertoire der Bläsergruppe hat sich der Zeit angepasst. Natürlich spielen die Erler Jäger immer noch Polkas und Märsche, aber auch Aktuelles aus Film und Musical stehen auf dem Programm. Neue Instrumente – wie die Kesselpauke und die Bassklarinette – sind dazugekommen. „Es ist nicht immer leicht, die Jugend bei der Stange zu halten. Wichtig aber ist, dass jungen Menschen vor Ort die Chance gegeben wird, musizieren zu können“, betont Werner Brand.
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