Schreck am Wochenende. Seit Samstag, 6. Juni 2016 suchte das Ehepaar Marion und Joachim Menne ihren Gelbhauben-Kakadu in Rhade. Jetzt ist Willi, wohlbehalten, zwar erschöpft und etwas gerupft, wieder zuhause.
„Unser 14-jähriger Willi ist ein Freiflieger und während eines Spaziergangs in Rhade wurde er von einem Krähenschwarm attackiert. Dabei hat ist er uns verloren gegangen wir suchten zwei Tage nach ihm“, so Joachim Menne.

In falscher Richtung gesucht
Den ganzen Sonntag patrouilliert das Ehepaar mit ihrem Wohnmobil die Straßen rund um Rhade ab. „Alleine findet der Papagei den Weg nicht nach Hause, aber das Wohnmobil kennt er“, so Menne, der die Hoffnung hatte, dass der Kakadu dann angeflogen kommt, wenn er das Fahrzeug sieht.

In einer ganz anderen Richtung, sprich Erle, vermutete das Ehepaar aus Rhade ihren Willi. Dass Willi nach Heiden geflogen sein könnte, damit hatten die Tierhalter nicht gerechnet und suchten dementsprechend auch nur im Bereich Rhade – Erle.
Am Sonntagmorgen war die Sorge dann bei dem Ehepaar groß, als Willi immer noch nicht auftauchte. „Im schlimmsten Fall kann Willi im Fluge von einem Habicht geschlagen werden, oder jemand findet ihn und sperrt ihn ein“, bedenkt der Halter. Allerdings wird derjenige wenig Spaß an den Vogel haben. „Willi kann ziemlich laut und anstrengend sein, sodass man ihn auf Dauer schlecht verbergen kann“.

Menschen mit Tierverstand
Die Fahndung nach Willi kann nun eingestellt werden, denn er hatte sich am am Sonntag gegen 11 Uhr in Heiden bei einer Familie eingefunden. „Zwar ließ er sich nicht einfangen, wurde aber mit allem Notwendigen versorgt. Die Menschen hatten sehr viel Tierverstand. So fasste er Vertrauen und hielt sogar sein Nickerchen im Kirschbaum, drehte seine Runden und kehrte immer wieder zurück“, erzählt Joachim Menne erleichertert.
Erst am Sonntagabend kam dann die Erleichtung und Lore hatte ihren Willi wieder. „Aufgrund meiner Vermisstenmeldung auf der Seite „vermißte/gefundene Vögel“, konnte dann abends ein Kontakt zu uns hergestellt werden. So sind beide wieder vereint. Vielen Dank an alle für die Anteilnahme“.
Kakadus sind die Kobalte unter den Papageien
Im Gegensatz zu dem Halterehepaar Marion und Joachim Menne war die 16-jährige Lore froh, dass ihr Willi weg ist. Während Lore sehr sozial ist, kann Willi auch anders, denn Kakadus sind die Kobalte, wie Menne sagt, unter den Papageien.
„Wenn wir damals gewusst hätten, was mit einem Kakadu als Haustier im Laufe der Jahre auf uns zukommt, dann hätten wir Willi nicht dazugekauft. Verkaufen können wir die Tiere aber auch nicht mehr, denn sie haben es auf intelligente Art geschafft, sich in unsere Herzen einzufressen, sodass wir sie nicht mehr abgeben möchten“, lacht Menne, der seine Vögel überall mit hin nimmt, sowohl auf Spaziergänge, gemeinsame Unternehmungen und zu seinen Kunden.
„Papageien sind Wildtiere und gehören auf keinen Fall in Volieren oder Käfigen. Und wer einmal nur einen Papagei hat fliegen sehen, der weiß auch warum diese Wildtiere ihre Freiheit brauchen“, so Joachim Menne.