Das Vier-Länder-Eck erfolgreich eingemessen und eingeweiht – Ein prädestinierter Ort für eine Begegnungsstätte.
Am Sonntagmorgen trafen sich die Abordnungen von vier Schützenvereine Erle, Rhade, St. Georgius Heiden-Leblich und St. Michael Marbeck, um an der Kreuzung Im Kühl/Höfer Weg/Werlo, gemeinsam einen Grenzstein einzuweihen.
Gemeinsam mit den Bürgermeistern aus Dorsten, Heiden und Raesfeld sowie Abordnungen der Schützenvereinen und unter musikalischer Begleitung des Blasorchester Erler Jäger e.V. , wurde auf Einladung von Präsident des Erler Schützenvereins Arno Brömmel der „Grenzstein“ am nordwestlichen Punkt der Stadt Dorsten auf dem Grundstück von Heinz Bramert gesetzt. Beim Einmessen durfte die Wasserwaagen-Füllflüssigkeit aus dem Hause Kornbrennerei-Böckenhoff natürlich nicht fehlen.
Zeichen der Freundschaft
Diesen Grenzstein hatte die Schützenbruderschaft Heiden-Leblich als Zeichen der Freundschaft dem Schützenverein Erle dieses Jahr zu ihrem 125-jährigen Jubiläum geschenkt.
Der Standort des Grenzsteines auf dem Grund und Boden von Heinz Bramert markiert jedoch nicht nur die Grenze zwischen Erle und Heiden-Leblich. Auch Rhade und Marbeck treffen hier aufeinander. Ein prädestinierter Ort für eine Begegnungsstätte.
Grenzstein steht in Rhade
Vor Ort waren auch die Bürgermeister der jeweiligen Ortsteile: Martin Tesing, Tobias Stockhoff und Patrick Voßkamp. Sie brachten sogar einen Vermessungstechniker mit, um die Grenzen der Orte genau auszuloten. Heraus kam, dass der Grenzstein auf Rhader Grund steht.
Bis nach Erle sind es lediglich 0.91 Meter, also sehr genau getroffen. Die Entfernung bis zur Marbecker Grenze liegt bei 3,80 Meter und die Heidener Grenze liegt mit 5,88 Meter am weitesten entfernt. Der Vermessungstechniker Bernd Schemmer schlug vor, dass die Stadt Dorsten einfach gute 2qm an die Gemeinde Raesfeld abtreten solle, dann stünde der Stein perfekt.
Neue Gebietsreform soll in Gang gesetzt werden
Daraufhin kündigte Bürgermeister Tobias Stockhoff an, einen Arbeitskreis zu bilden, um diese „Große Gebietsreform“ in Gang zu setzen. „Ich sehe darin sogar eine Chance für die Stadt Dorsten“, erwähnte er scherzhaft.
Der Grund: sollte Rhade die 2qm an Erle abtreten, würde sich die Grunderwerbssteuer verringern. Wenn auch nur um den Bruchteil von einem Cent.
Jährliche Grenzsteinschiebung
Andreas Grotendorst (Bürgermeister Raesfeld a.D.) war als Vertreter der Bezirksregierung Münster ebenfalls vor Ort. Auch er kam mit einer Idee um die Ecke, wie der Grenzstein gerade gerückt werden könne: ein jährliches Treffen zur gemeinsamen Grenzsteinschiebung. Da der Stein noch nicht ganz richtig steht und er sich auch noch etwas neigt, wäre das eine gute Möglichkeit, um ihn geradezurücken.
Arno Brömmel eröffnete den Frühschoppen unter musikalischer Begleitung der Erler Jäger. In seiner Funktion als Präsident des Erler Schützenvereines sprach er ein großen Dankeschön an die Schützenbruderschaft Heiden-Leblich für das Geschenk aus. Man habe sich sehr über diese ausgefallene Idee gefreut und habe keine Kosten und Mühen gescheut.
Eigener Fahnenmast
Es wurde auch ein eigener Fahnenmast errichtet, zu dem Arno Brömmel jeden der vier Schützenvereine einlud, zu Ihrem Schützenfest dort ihre Fahne aufzuhängen. Als Dankeschön an alle, die gekommen waren, verkündete er außerdem 100 l Freibier für alle. Bis in die frühen Abendstunden wurde der Grenzstein am 4-Länder-Eck eingeweiht und gefeiert.
Melanie Unnebrink