Gesucht wird – eine gute Orgel

Die Enttäuschung war doch deutlich zu spüren, denn gleichsam „direkt vor der Nase weggeschnappt“ wurde dem Orgelbauverein von St. Martin Raesfeld eine sehr gut erhaltende „Sandtner Orgel“ im Bistum Essen. Der „Verhandlungspreis“ von 168.000 Euro war „erschwinglich“, aber am Ende ging dann dieses gute Stück leider doch ins Bistum Regensburg.

Bei der Mitgliederversammlung am Dienstagabend im Pfarrheim am Hohen Weg, lag die Enttäuschung zwar noch im Raum, aber letztendlich hieß es dann auch: Nach vorne schauen, weiter suchen, denn nun wissen wir genau was wir brauchen und was nicht.

„Dass es mit der Sandtner Orgel nicht gegklappt hat, lag nicht alleine am Preis. Wir hatten sogar mehr geboten als unsere Konkurrenz. Hier spielten meiner Meinung nach andere Kriterien wie „Beziehungen“, eine große Rolle“, meinte Pressesprecher Helmut.

Rundum hatte diese Orgel allen zugesagt. Die „vergebliche Liebesmüh“ hatte auch einen Lerneffekt, indem er dem Orgelbau-Verein viele weitere Türen geöffnet hat“, so Vorsitzender Rainer Fölting.

„Wir hatten die Chance eine für uns preislich angemessene Orgel zu bekommen, die auch optimal in unsere Kirche passte, aber das Bistum Münster hat sich dann anders entschieden. Jetzt müssen wir weiter nach vorne schauen“, setzte Karl-Heinz Tünte hinzu. Der Preis für eine neue Orgel allerdings ist auch in den letzten Monaten nicht günstiger geworden und liegt immer noch bei einer stolzen Summe von einer halben Million Euro.

Aus diesem Grunde hat der Vorstand des Orgelbauvereins einen Dispositionsentwurf für eine neue Orgel erstellt. „Wir haben sechs Firmen angeschrieben und zu einem Termin bzw. Gespräch vor Ort eingeladen. Wir hoffen, dass wir hier dann drei oder vier Firmen für eine Ausschreibung gewinnen können“, erklärte Vorsitzender Fölking zum weiteren Vorgehen des Vorstands. Mit diesem Vorschlag waren dann alle Anwesenden einverstanden.

Das Gesamtvorhaben stellt eine sehr große Herausfordung für den Verein dar, denn immerhin muss der Verein zwei Drittel des jeweiligen Anschaffungspreises selber tragen. Bei der oben bereits genannten fiktiven Summe von 500.000.- Euro werden dann also etwa 350.000.- € gebraucht. Eine stolze Summe, die schwerlich in Raesfeld durch Aktionen und Spenden auf die Schnelle aufzutreiben ist. Darüber hinaus haben Firmen eine zweijährige Vorlaufzeit, wenn es um eine neue Orgel geht.

Insgesamt sind mittlerweile 25.514 Euro in der Kasse, zusammengesetzt aus Aktionen und 46 Einzelspenden, sowie die Beiträge von 71 Mitgliedern.

„Es schadet aber nicht, wenn man trotzdem weiterhin darauf hofft, noch einmal so ein tolles und gebrauchtes Schnäppchen zu finden“, so Hermann-Josef Buning, Organist. „Wir müssen wirklich darauf achten, dass die Grundsubstanz stimmt und somit weitere große Folgekosten ausgeschlossen werden“, setzte er hinzu.

Damit Geld rein kommt, nutzt der Verein die Gelegenheit am Wahlsonntag, den 25. Mai 2014 für ein Familienfest auf der Wiese neben der Sebastian Grundschule. „Es ist eine gute Gelegenheit. Denn wenn rund 7000 Bürger zur Wahlurne in der Schule gehen, können auch wir gut besucht werden“, so der Vorsitzende Rainer Fölting. Die Gemeinde hat schon ihre Zustimmung gegeben.

 

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