„Ökoprofit“ Münster geht demnächst in eine neue Runde. Die Gemeinde Raesfeld ist dabei und lässt sich bei Ökoprofit zum „Ökoprofi“ ausbilden.
Bei der neunten Projektrunde, die ein Jahr dauern wird, sind zehn hiesige Unternehmen mit im Boot, um sich für Neuerungen/Verbesserungen im Klimaschutz und bei der Energieeffizienz starkzumachen.
Damit investieren diese Unternehmen nicht nur in die eigene Zukunft, sondern auch in die nachhaltige Entwicklung des Kreises Borken, heißt es vonseiten des Kreises.

Ökoprofit war Thema im Ausschuss
Dass die Gemeinde sich der Aktion Ökoprofit anschließen wolle, war bereits ein Thema im Ausschuss.
Bedingt durch die allerorten geführte Diskussion um die Klimaschutzproblematik, auch in der Gemeinde Raesfeld, lagen der Verwaltung drei Anträge der CDU-, UWG-und Bündnis 90/Die Grünen Ratsfraktionen zum Thema Klimaschutz vor.
Die Fraktion Bündnis90/Die Grünen beantragte, einem Klimabündnis beizutreten und hierfür 5.000 € in den Haushalt einzustellen. Mit der kostenpflichtigen Mitgliedschaft in einem Klimaschutzbündnis würde die Gemeinde einem entsprechenden Netzwerk beitreten, erklärte Fraktionsvorsitzender Holger Lordieck. Er plädierte dafür, sich parteiübergreifend zusammenzusetzen und sich von Experten beraten zu lassen. Dieser Antrag wurde bis zum Abschluss des Ökoprofit-Projektes zurückstellt.
Die UWG-Fraktion beantragte im Juni eine Liste, der in den letzten zwei Jahren von der Gemeinde durchgeführten Klimaschutzaktivitäten aufzustellen, um im Anschluss daran eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von Politik, Verwaltung und externen Experten zu bilden. „Es ist Zeit, der Umweltzerstörung entgegenzuwirken“, erklärte der Fraktions-Vorsitzende Wolfgang Warschewski in der jüngsten Gemeinderats-Sitzung den Grund für den Antrag.
Die SPD stellte einen Antrag, die landwirtschaftlichen Flächen die im Eigentum der Gemeinde sind, als Blühwiesen zu nutzen. Dieser wurde abgelehnt, da die Flächen verpachtet seien.
Die Anregung der CDU-Fraktion, der Initiative in der neuen „Öko-Profit“-Runde, wo auch eine weitere Kommune (Gemeinde Reken) vertreten sein solle, wurde einstimmig von den Ausschussmitgliedern angenommen.
Der Vorschlag der CDU-Fraktion, auch die örtlichen Firmen für dieses Projekt zu begeistern, soll gemeinsam mit dem Ortsmarketing angestrebt werden.
Die beteiligten Unternehmen:
– Wenker Ostendorf Partner mbB, Ahaus
– Druckerei Lage GmbH, Borken
– LMA Landesmusikakademie NRW, Heek
– Gemeinde Raesfeld, Raesfeld
– Gemeinde Reken, Reken
– Garten- u. Landschaftsbau Winterhalter, Schöppingen
– Krumbeck Kunststoffverarbeitung GmbH, Stadtlohn
– Terhart Automobile GmbH & Co. KG, Stadtlohn
– Truck-Center-Vreden GmbH, Vreden
– Rehms Druck GmbH, Borken
Was ist Ökoprofti?
Ökoprofit ist ein vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW gefördertes Projekt. Beteiligte Unternehmen haben die Möglichkeit, im Rahmen von Workshops und Vor-Ort-Beratungsterminen einen effizienteren Umgang mit Ressourcen zu erlernen, Einsparpotentiale zu erkennen und ein firmeninternes Umweltmanagement-System zu entwickeln.
„Der Erfolg des Projektes basiert vor allem auf Teamarbeit“, erläuterte Rouven Boland, Klimaschutzmanager des Kreises Borken.
Die diesjährigen Ergebnisse können sich in der Tat sehen lassen: Mit „ÖKOPROFIT“ brachten die Unternehmen zahlreiche Maßnahmen auf den Weg, die die Umwelt schonen und zugleich Kosten sparen – also einen echten Ökoprofit darstellen. Insgesamt 82 Maßnahmen wurden angegangen. Deren Effekte lassen sich bereits jetzt bewerten: Die jährlichen Einsparungen belaufen sich auf rund 412.000 Euro. Ihnen steht eine Investition von circa 888.000 Euro gegenüber.
25 Prozent der erzielten Verbesserungen konnten sogar ohne jeglichen finanziellen Einsatz angegangen werden und spielen jetzt über 104.000 Euro jährlich in die Kassen der Teilnehmer. 44 Maßnahmen entfallen auf das Handlungsfeld Energie, da gerade in diesem Bereich erhebliche Kosten für Unternehmen entstehen. So belaufen sich die gesamten Einsparungen im Energiebereich aller Betriebe auf jährlich rund 3.718.000 Kilowattstunden. Umgerechnet haben die Teilnehmer damit mehr als 1.500 Tonnen CO2-Emissionen eingespart. Deutliche Umweltentlastungen konnten die ÖKOPROFIT-Berater auch in den Handlungsfeldern Abfall und Rohstoffeinsatz (20 Maßnahmen) sowie Kommunikation/Sensibilisierung feststellen.