Wenn die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, beginnen viele Gartenliebhaber mit den Vorbereitungen für den Winter. Doch ein aufgeräumter und lupenreiner Garten bietet Wildtieren keinen geeigneten Platz zum Überwintern.
Artenvielfalt fördern – auch im Winter
Statt den Garten komplett aufzuräumen, können Gärtnerinnen und Gärtner aktiv etwas für die Artenvielfalt tun. Indem sie Laub liegen lassen und Verstecke für Tiere schaffen, bieten sie Nützlingen wie Vögeln, Insekten oder Igeln einen sicheren Unterschlupf für die kalte Jahreszeit. Diese Tiere sind im nächsten Jahr wertvolle Helfer bei der Schädlingsbekämpfung.

Laub und Schnittgut sinnvoll nutzen
Anstatt Laub und Heckenschnitt zu entsorgen, sollten sie gezielt im Garten verteilt oder aufgeschichtet werden. So entsteht eine schützende Schicht für den Boden und ein Überwinterungsplatz für Wildtiere.
Hortensien und Gehölze im Herbst: Tipps zur Pflege und Schönheit
Im Herbst zeigen Hortensien und Gehölze ihre prächtige Farbpalette. Während sich das Laub der Gehölze in leuchtendes Rot, Gold und Orange verwandelt, begeistern Hortensien mit ihren verblassenden Blüten, die von Rosa bis zu einem zarten Braun changieren. Um die Pflanzen auf den Winter vorzubereiten, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, abgestorbene Äste zu entfernen und die Gehölze sanft zurückzuschneiden.

Hortensien sollten zudem ausreichend gewässert und mit einer leichten Mulchschicht bedeckt werden, um sie vor Frost zu schützen. Diese Pflege sichert eine kräftige Blüte im nächsten Frühjahr und verleiht Ihrem Garten auch im Herbst eine besondere Schönheit.
Stauden stehen lassen
Außerdem empfiehlt es sich, Stauden erst im Frühjahr zurückzuschneiden. Denn ihre Blütenstände bieten Vögeln Nahrung, und hohle Stängel dienen Insekten als Winterquartier.
Nützlinge im Winter unterstützen
Darüber hinaus können Nistkästen und Insektenhotels auch im Winter genutzt werden. Deshalb sollten sie ihren Platz behalten und nicht in wärmere Orte wie Garagen verlegt werden. Dr. Regina Fischer vom Industrieverband Agrar e. V. (IVA) erklärt: „Der Biorhythmus der Insekten ist auf natürliche Temperaturen ausgerichtet. Künstliche Wärme kann dazu führen, dass sie zu früh aus der Winterstarre erwachen, was ohne Nahrung tödlich enden kann.“

Winterliche Futterquellen schaffen
Nicht zuletzt ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um insekten- und bienenfreundliche Pflanzen zu setzen, die in den Wintermonaten blühen. So bieten Winterjasmin oder Winterschneeball ab Dezember wichtige Futterquellen für Insekten. Beerensträucher wie Eberesche oder Ilex sind ideale Futterquellen für Vögel.
Futterplätze für Vögel einrichten
Viele Gartenbesitzer möchten Vögel im Winter mit Futterangeboten unterstützen. Hierfür empfiehlt der IVA Futterspender aus dem Fachhandel, beispielsweise Futtersilos. Diese halten das Futter trocken und verhindern, dass Vögel im Futter herumlaufen, was Krankheiten vorbeugt. Klassische Vogelhäuschen sollten regelmäßig gereinigt und das Futter erneuert werden. Sie sollten in der Nähe von Bäumen oder Büschen platziert werden, damit Vögel bei Gefahr Schutz finden.

Den Garten artenfreundlich winterfest machen
Zusammenfassend gilt: Weniger ist mehr beim Aufräumen des Gartens. Indem wir nicht alles perfekt säubern, unterstützen wir die Überwinterung vieler Nützlinge und fördern die Artenvielfalt in unserem Garten.