Das liebe Federvieh – Gans(z) viele Gänse…

Martinsgänse Foto: RGN
Martinsgänse Foto: RGN

Nicht mehr lange,  und es geht ihnen an die Federn: Diese 30 Martinsgänse in der Raesfelder Bonhoefferstraße sehen der goldenen Herbststimmung dieser Tage mit tierischer Gelassenheit entgegen. Eine Momentaufnahme vor Janko`s Putenstall,  an der ganz gewiss auch Ignaz Böckenhoff seine Freude gehabt hätte. Aber, nichts wird so sein, wie es einmal war.

Foto: RGN

 

2 Kommentare

  1. Wenn Dietrich Bonhoeffer siebzig Jahre nach seiner Hinrichtung auch in Raesfeld als unverdächtiger Mensch angesehen wird, dann müsste eigentlich auch der eigene Pfarrer der damaligen Zeit rehabilitiert werden. Wilhelm Meyer war 1940 Kaplan der St.-Martin-Kirchengemeinde und ist im KZ Dachau gelandete. Ihm wird bis zum heutigen Tag Unrecht getan, indem ihm übel nachgeredet wird: „Der sich selbst um Kopf und Kragen geredet“. Das tat Bonhoeffer auch, wenn man es so sehen will.

    Wo liegt also die Motivation für die unterschiedliche Wertschätzung beider Patrioten? Die Namensnennung von Bonhoeffer provoziert garantiert keine lästigen oder gar aufschlussreiche Nachfragen…, vielleicht nach hiesigen Denunzianten? Schwamm drüber, aber ehrliche Hochachtung oder aufrichtiges Bedauern sieht anders: Kaplan-Meyer-Straße

  2. „Von guten Mächten wunderbar geborgen,
    Erwarten wir getrost, was kommen mag.
    Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
    Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“…
    schrieb der lutherische Theologe Dietrich Bonhoeffer als letzte Strophe seines Werkes und angesichts seiner bevorstehenden Hinrichtung im KZ Flossenbürg, begründet durch die Vernichtungslogik der Nazibarbarei.

    Es ist gut zu wissen, dass nunmehr auch die letzte Gemeinde in Westfalen auf den Trichter gekommen ist, Bonhoeffer durch einen weiteren, der unzähligen Straßennamen die Ehre zu erweisen. Obwohl, ein unbedeutender Wiesenweg in der Hinterhof-Bebauung der Dorstener Straße, zwischen Putenstall und Gänsewiese? Ein wenig prädestiniertes Flurstück, annähernd siebzig Jahre nach seiner Hinrichtung. Darauf muss man erst `mal kommen. Das der „schwarze Block“ in den kommunalpolitischen Gremien ihn auch noch posthum als großen Westfalen vereinnahmt, ist noch eine weitere, aufschlussreiche Begleiterscheinung. Herr Bonhoeffer würde sich vermutlich im Grabe drehen, wenn er nicht längst im Himmel wäre. Die neuen Hausbewohner in der Raesfelder Stockbreede dürfen sich geehrt fühlen.

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