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Fassaden der Raesfelder Schlosskapelle sind Denkmal des Monats

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Die Schlosskapelle Raesfeld: Ein Denkmal mit Geschichte und Charakter. Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat die Qualität der kürzlich durchgeführten Restaurierungsmaßnahmen gewürdigt.

Die Schlosskapelle am Schloss Raesfeld, die jährlich Tausende von Besuchern anzieht und beliebter Ort für Hochzeiten ist, besticht nicht nur durch ihre geschichtliche Bedeutung, sondern auch durch eine ungewöhnliche Materialvielfalt an ihren Außenfassaden.

Diese Vielfalt stellt eine besondere Herausforderung für Restaurierungsarbeiten dar. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat die Qualität der kürzlich durchgeführten Restaurierungsmaßnahmen gewürdigt, indem er die Fassaden der Schlosskapelle zum Denkmal des Monats März kürte.

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Umfassende Restaurierungsarbeiten 2020-2022

Im Auftrag der katholischen Kirchengemeinde St. Martin in Raesfeld, unterstützt vom Bischöflichen Generalvikariat in Münster, wurde die Fassade zwischen 2020 und 2022 umfassend restauriert. Steinrestaurator Leonhard Lamprecht vom LWL-Denkmalfachamt hat die Maßnahme von Anfang an begleitet. Er erinnert sich an den Vorzustand der Fassade: „Nach einer umfassenden Zustandserfassung zeigte sich, dass neben einer Verschmutzung sowie dicklagigem Moos-, Algen- und Flechtenbewuchs einige Steinelemente gelockert, von Rissen durchzogen oder bis in tiefer reichende Zonen desolat waren.“

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Die Schnauze des rechten Löwen im Wappen hatte sich gelöst und musste neu angeklebt und verkittet werden. Foto: Petra Bosse

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die durch Witterungseinflüsse stark beeinträchtigten, morbiden Backsteinbereiche und ein umfangreich beschädigtes Fugennetz trugen maßgeblich zur Erweiterung des Schadensbildes bei. Zudem hatten sich Aufputzflächen an einigen Stellen gelöst. Die Stabilität der Kapelle wurde auch durch instabile Bereiche an den seitlichen Strebepfeilern bedroht, während rostende Eisenelemente Radialsprengungen verursachten. Steinrestaurator Leonhard Lamprecht äußerte sich zu einer speziellen Herausforderung: „Ein besonderes Problem stellte sich im Bereich der Natursteinquader der Doppelbögen dar. Ihre Oberfläche war im Laufe der Zeit bis zu einer Tiefe von drei Zentimetern abgetragen worden. Nachdem diese Oberfläche mit einem Kalkzementputz neu bearbeitet und zusätzlich mit einer Art Dispersionsanstrich versehen worden war, hat sich dieser Putz großflächig gelöst.“

Die vielschichtigen Schäden zu beheben und trotzdem den gealterten Charakter der Fassade zu erhalten, erwies sich als Balanceakt. „Musterflächen dienten als wichtiges Mittel zur Entscheidungsfindung“, so Lamprecht. „Auf diese Weise wurde ein Kalkmörtel mit Zusatz farbiger Sande als geeignetes Material für die Fugen- und Putzergänzung ermittelt. Auch konnten Backsteine, die dem Altbestand nahezu entsprechen, als Ersatzmaterial ausfindig gemacht werden.“

Eine Fachfirma behandelte die Natursteinbereiche konservatorisch, entfernte Metallelemente oder konservierte sie mit Rostschutzmitteln. Wo es notwendig war, tauschte sie Steine ausschließlich mit Baumberger Kalksandstein aus, die statische Sicherheit der Strebepfeiler stellte sie durch Backsteinaustausch, Neuverfugung und Abdeckungen wieder her.

Nächste Schritte und zukünftige Restaurierungsmaßnahmen

Die Werksteine des Portals wurden bisher noch nicht in die Fassadenrestaurierung einbezogen und nur notgesichert. Lamprecht blickt gespannt auf die nächsten Schritte, die sich auf eine detailliertere Restaurierung konzentrieren werden, insbesondere im Hinblick auf die Holztür und die Gewändesteine.

Hintergrund: Die Fassaden der Schlosskapelle Raesfeld

Die Schlossanlage Raesfeld, bestehend aus Hauptburg, Vorburg und der umgebenen Freiheit, auf der die Schlosskapelle steht, wurde zwischen 1643 und 1658 für Alexander II. von Velen ausgebaut. Nach dem Tod des Architekten Michael von Gent führte Jean Schmitz die Arbeiten zu Ende, einschließlich der 1658 datierten Schlosskapelle.

Im Besitz der katholischen Kirchengemeinde St. Martin

Während Schloss und Vorburg umfangreichen Veränderungen unterzogen wurden, blieb die Kapelle größtenteils unberührt. Heute gehört sie der katholischen Kirchengemeinde St. Martin in Raesfeld. Die große Saalkirche aus Backstein zeichnet sich durch einen prächtigen Eingangsbereich und detaillierte Fassadengestaltung aus, unter anderem mit Elementen aus Baumberger Kalksandstein.

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