Mitglieder des Erler Heimatvereins wässerten die Femeiche. Der Baum hat die Hitze und die Trockenheit gut überstanden
Die Erler Femeiche hat die wochenlange Hitze und Trockenheit gut überstanden. Das bestätigt Norbert Stuff, Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde beim Kreis Borken. Diese ist auch für Naturdenkmale wie die Eiche zuständig.
Obwohl sich einige Bürger in der Gemeinde nach der lang anhaltenden Hitze und Trockenzeit Sorgen um das Wohl der Femeiche machten, gibt Stuff Entwarnung. „Ich war in der vergangenen Woche noch vor Ort und habe keinerlei Hinweise wie Trockenschäden beobachten können, so dass es keinen Grund gibt, den Baum zusätzlich zu wässern“, so Stuff.
Grund dafür sei vor allem der Standort, erklärt er. Die Femeiche stehe auf Lehm, und dieser sei staunass und halte lange das Wasser. „Die Femeiche wird in ihrer Geschichte schon etliche Temperaturschwankungen und Trockenperioden mitgemacht haben und hält so einiges aus.“
Keinen Trockenstress
Trockenstress bei Eichen äußere sich dadurch, dass diese sich von ihren jungen Eicheln, wenn diese noch dick im Becher stecken, trennen, erklärt der Fachmann weiter. „Das tut die Femeiche nicht, und da ist auch kein braunes Blatt zu sehen“, sagt Stuff.
Auch die die Eiche umgebenden Gehölze zeigten hinsichtlich ihrer Vitalität ebenfalls noch keine großen Anzeichen von Trockenheit. „Es geht dem Baum gut“, lautet das Fazit von Norbert Stuff über die Femeiche.
Der Boden der Eiche wurde in den 1980er Jahren durch ein Lavagranulat in 30 Zentimeter Tiefe ausgetauscht. „Dieses Granulat ist sehr speicherfähig, und die Femeiche ist es gewohnt, mit den wechselnden Wasserständen zu leben. Wie im Winter zum Beispiel. Dann bedeckt der Wasserstand nur die Hälfte der Fläche unter der Femeiche. Das ist keine Seltenheit und kommt öfter vor“, so Stuff.
Die Pius-Eiche
Ein weiteres Naturdenkmal in Erle ist die Pius-Eiche. Da hier ähnliche Standortverhältnisse wie an der Femeiche herrschen, gehe es diesem Baum ebenfalls hervorragend. Und das, so Stuff, obwohl er nicht gewässert werde.
Sorgen um den Baum machten sich auch Mitglieder des örtlichen Heimatvereins. Sie haben mit einer Bewässerung dafür gesorgt, dass der Baum ausreichend Nass erhielt. Das schade nicht, meint Stuff.
„Ich finde es freundlich und fürsorglich, wenn sich Anlieger und Bewohner mit einbringen.“ Aber er sei sich ziemlich sicher, dass es die beiden alten Bäume auch ohne künstliche Bewässerung durch den Sommer schaffen. Zumal die jüngsten Regenfälle die Situation entspannt hätten.