Im Gespräch gewährt uns André Wachtmeister offene Einblicke in die Herausforderungen und Erfolge seit der Eröffnung von Hotel „Lieb & Wert“ sowie seine Zukunftspläne.
Ein Hotel, das neu eröffnet wird, trägt immer ein Versprechen in sich – das Versprechen neuer Geschichten, neuer Begegnungen und frischer kulinarischer Genüsse. Seit der feierlichen Eröffnung des Restaurants „Lieb & Wert“ am 1. Mai 2022 und der Aufnahme der ersten Hotelgäste im Frühjahr 2023 hat das Ensemble aus Hotel und Restaurant in der lokalen Gastroszene schnell seinen festen Platz gefunden.

Lieblingsziel für Einheimische und Reisende
Die Kombination aus charmantem Ambiente und erstklassigem Service hat „Lieb & Wert“ zu einem Lieblingsziel für Einheimische und Reisende gleichermaßen gemacht. Um mehr über die neuesten Entwicklungen, die Zukunftsaussichten des Hotelbetriebs und die Gerüchte, die um den Betreiber André Wachtmeister kursieren, zu erfahren, haben wir ein exklusives Interview mit ihm geführt.
André Wachtmeister erkennt offen die anfänglichen Schwierigkeiten an und beschreibt die wesentlichen Veränderungen, die seitdem umgesetzt wurden, um das Hotel und das Restaurant auf einen erfolgreichen Weg zu bringen. Dazu gehört die Neustrukturierung des Personals und die Einstellung eines neuen Küchenchefs, die das Hotel in den letzten Wochen erlebt hat.
Herausforderungen und personelle Veränderungen
„Im Aufbauprozess ist vieles nicht korrekt gelaufen. Vieles lief auch nicht rund, denn am Anfang war ich auf die verkehrte Auswahl von Speisen ausgerichtet“, gibt André Wachtmeister zu. Nicht nur in der Küche, sondern auch im Personalbereich habe er zunächst auf das falsche Pferd gesetzt. Inzwischen jedoch hat sich viel getan: Hotelbetrieb und Restaurant sind bestens aufgestellt, und Wachtmeister verhehlt nicht, dass die Anfangsphase von Unsicherheiten und Fehlentscheidungen, auch personell, geprägt war.
Neuer Küchenchef – neue Speisekarte
Er berichtet, dass er umstrukturiert hat, nicht nur im Personalbereich des Restaurants, sondern auch in der Küche, wo seit Dezember ein neuer Koch wirkt. „Die Entscheidung, sich auf eine traditionelle, bodenständige und anspruchsvolle Küche zu konzentrieren, erwies sich als richtig“, bestätigt Wachtmeister. Der neue Küchenchef Dirk Polert aus Dorsten habe viele neue Impulse gesetzt. Insbesondere durch die Einführung ständig wechselnder Gerichte und mit frischem Fisch, was sehr gut von den Gästen angenommen werde. Polerts arbeitete vorher in einem bekannte Fischlokal in Kalkar.
Expansion und Angebotsverbesserung
Nicht nur der Hotelbetrieb sei gut ausgelastet, berichtet Wachtmeister, sondern auch die Angebote von Frühstücksbüffet und Restaurant werden gut angenommen. Ein Grund dafür, dass hier weitere Verbesserungen und Erweiterungen geplant sind. So wurde das beliebte sonntägliche Frühstücksbuffet aufgrund hoher Nachfrage auf einen weiteren Tag, den Samstag, ausgedehnt.
Öffnungszeiten vom Restaurant
Ab Mai sollen die Öffnungszeiten vom Restaurant erweitert werden. Hinzu kommt demnächst auch ein erschwingliches Mittagessen mit guter Hausmannskost in Buffetform von Montag bis Freitag. „Hier können sich die Leute entscheiden, ob sie im Restaurant essen oder es mitnehmen möchten“, so Wachtmeister. Er fügt augenzwinkernd hinzu, dass der Mittagtisch so sein soll, wie ihn jeder noch von ‚Mutter‘ von früher her kennt.
Neuigkeiten: Catering zieht vom Ährenfeld ins Hotel
Der Wellnessbereich des Hotels wird aktuell neu fertiggestellt, sodass er zeitnah genutzt werden kann.
Neues gibt es auch im Catering-Bereich: „Wir werden im Sommer mit unserem Catering vom Ährenfeld ins Hotel ziehen und alles komplett in die Hotelküche verlegen“, erklärt Wachtmeister.
Mit Blick auf die kommende Fußball Europameisterschaft wird es ein Public Viewing geben, wo alle Spiele übertragen werden. Draußen soll dafür eine Großleinwand aufgebaut werden, die mit einer Biergartenatmosphäre kombiniert wird. Weitere geplante Aktionen umfassen Grillabende sowie spezielle Events für Damen und Herren.
Reaktion auf Gerüchte und persönliche Herausforderungen
André sieht sich mit Gerüchten konfrontiert, die seine Ehe, seine finanzielle Lage und seinen gesundheitlichen Zustand betreffen. Auch heiße es, dass er mittlerweile nur noch Angestellter des Investors Tobias Brun sei. Er stellt klar, dass diese Gerüchte völlig unbegründet sind. „Ich bin weder insolvent, noch bin ich krank. Ich bin gesünder denn je, da ich viel Sport treibe und eine neue Lebenseinstellung habe“, betont er. Trotz familiärer Probleme, die auch öffentlich diskutiert werden, betont er, dass diese seine privaten Angelegenheiten sind. Allerdings stellt er einen Punkt klar: „Ich bin in keiner neuen Beziehung und wohne mit niemanden zusammen.“
Abschlussgedanken von André Wachtmeister
André Wachtmeister zieht nach gut zweieinhalb Jahren ein Fazit: „Die letzten zweieinhalb Jahre waren sicherlich nicht die einfachsten Jahre“, wie er betont, „aber die Hotelauslastung ist sehr gut. Darüber können wir uns wirklich nicht beschweren“, resümiert André Wachtmeister.

Ein besonderes Highlight sei der neue Bürgerpark. Dieser sei nicht nur für das Hotel, sondern auch für die Gemeinde Raesfeld ein großer Gewinn. „Die Gemeinde hatte hier wirklich eine sehr gute Idee; der Park ist bei schönem Wetter immer gut besucht und voll. Davon profitieren wir natürlich auch.“
Gutes Miteinander zu allen Gastronomen in der Gemeinde
Wachtmeister betont, dass er besonders auch das gute Miteinander zu allen Gastronomen in der Gemeinde schätzt. Er bedauere auch den Rückzug von Arno Rüb aus dem Adelheids Spargelhaus. Für Erle sei das ein großer Verlust. Zur Situation mit der Bürgergenossenschaft in Erle und dem neuen Pächter für das zukünftige Gastronomie HUB, Christian Lipfert, äußert sich Wachtmeister hoffnungsvoll: „Wir verstehen uns jetzt schon sehr gut und tauschen unsere Erfahrungen aus. In einer kleinen Gemeinde wie dieser geht es immer nur mit einem guten Miteinander, statt Gegeneinander“, ist sich Wachtmeister sicher. „Ich hoffe, dass nun endlich alles schnell vorangeht. Wir garantieren eine gute und schöne Zusammenarbeit.“
Rückblickend
Rückblickend auf seine Entscheidung, sich aus der Bürgergenossenschaft zurückzuziehen, reflektiert er: „Ich habe damit, nicht nur für mich persönlich, den einfachsten Weg gewählt, sondern auch durch meinen Rückzug aus Erle für einige Enttäuschungen gesorgt. Mit Blick in die Zukunft und dem neuen Pächter Christian zeigt sich heute aber, dass dies für alle die beste Entscheidung war.“
Und am Ende betont er: „Egal was ist , kommt oder passiert ist, auf meine Familie, Kinder, Mitarbeiter und meine guten Freunde kann ich mich verlassen. Das ist für mich das Wichtigste überhaupt“.