Der Hegering Raesfeld setzt in diesem Jahr erstmals eine Drohne zur Rettung von Jungtieren auf Grünland in Raesfeld und Umgebung ein. Insgesamt konnten durch den Drohneneinsatz 73 Kitzen gerettet werden.
Raesfeld(pd/bos). In diesem Jahr hat der Hegering Raesfeld ein engagiertes Team zusammengestellt, das sich leidenschaftlich der Rettung von Jungtieren auf Grünland widmet.

Dieses Team setzt sich nicht nur aus Jägerinnen und Jägern zusammen, sondern auch aus Mitgliedern, die großen Wert auf Natur- und Tierschutz legen. Um diese Aufgabe effektiv zu bewältigen, hat der Hegering Raesfeld dank der großzügigen Unterstützung örtlicher Sponsoren und einer Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium eine Drohne mit einer hochmodernen Wärmebildkamera erworben.
Nachdem die Mitglieder des Kitzrettungsteams, angeführt von Egon Klümper, den sogenannten Pilotenschein für Drohnen erworben hatten, konnten sie Ende April mit ihren ersten Einsätzen beginnen.

Kitzretttung ist nichts für Langschläfer
Nichts für Langschläfer, denn bei dieser Aufgabe machten sich die Frühaufsteher schon um 4:30 Uhr auf den Weg in die Reviere, wo die Landwirte die Flächen, die meisten am Vortag, zur Mahd angemeldet hatten, auf den Weg. Die Meldung der Flächen erfolgte größtenteils digital, sodass die Kitzretter bereits auf ihrem Bildschirm die genauen Standorte erkennen konnten.

33 Tage im Einsatz
Insgesamt waren sie bisher an 33 Tagen im Einsatz, haben dabei etwa 500 Stunden investiert und sind dafür rund 1500 Kilometer gefahren. Durch ihr engagiertes Vorgehen blieb der Erfolg nicht aus. Sie haben über 900 Hektar Fläche abgesucht und dabei drei Hirschkälber sowie 73 Rehkitze gefunden. Für eine kurze Zeit wurden diese Jungtiere in Boxen untergebracht, um sie nach der Mahd, wenn die Gefahr vorbei war, wieder in die Freiheit zu entlassen.

Das Absuchen der Flächen ist von großer Bedeutung, da viele Jungtiere, insbesondere Rehkitze, aufgrund ihres natürlichen Instinkts dazu neigen, sich im hohen Gras zu verstecken und bei der Ernte von den Maschinen getötet oder schwer verletzt zu werden. „Natürlich möchte kein Landwirt tote Wildtiere in seiner Silage finden, da dies zu erheblichen Problemen bei der Verfütterung an seine Tiere führen kann“, betont Hegeringleiter Bernhard Bölker.

Gute Zusammenarbeit
Der Erfolg beruht laut Bölker auf der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen dem Kitzrettungsteam, den Landwirten, den Lohnunternehmern und den Revierinhabern. Der Hegering Raesfeld beabsichtigte, diese Zusammenarbeit auch in den kommenden Jahren fortzusetzen.