Ein Ort der Begegnung entsteht in Erle am Höltingswall, direkt im Schatten der St. Silvesterkirche – ein Treffpunkt, der Menschen zusammenbringt und Gemeinschaft erlebbar macht. Was genau steckt hinter dem Projekt „Heimathafen“? Und wie soll es helfen, der Vereinsamung entgegenzuwirken? Was benötigt aktuell der AWO-Ortsverein?
Am 8. Dezember ist es soweit: Das neue AWO-Café „Heimathafen“ in Raesfeld-Erle wird feierlich eröffnet. Im ehemaligen Manus Café am Höltingswall entsteht ein einladender Treffpunkt, der vor allem eines bieten soll: Gemeinschaft. „Wir wollen der Vereinsamung entgegenwirken und einen Ort schaffen, an dem sich Menschen begegnen können“, erklärt Andreas Erzkamp vom Vorstand der AWO Raesfeld, während er uns durch die Baustelle führt.
15 freiwillige Helferinnen und Helfer haben in den letzten Wochen unermüdlich gearbeitet, um dem Heimathafen den letzten Schliff zu geben. Während im Café die Malerarbeiten soweit abgeschlossen sind, herrscht in der Küche noch geschäftiges Treiben. „Hier ist handwerkliches Geschick gefragt“, sagt Erzkamp.

Ehrenamt als tragende Säule
„Ohne das Ehrenamt wäre das alles nicht möglich“, betont Erzkamp. Die gesamte Renovierung und Ausstattung des Cafés basiert auf freiwilliger Arbeit. Selbst die neue Küche sei durch eine großzügige Spende finanziert worden. Doch es bleibt noch einiges zu tun. Was benötigt aktuell der Ortsverein? „Eine Geldspende wäre ideal, damit wir unsere geplanten Aktionen gezielt umsetzen können“, erklärt Andreas Erzkamp. „Das Mobiliar für das Cafè und die Küche haben wir größtenteils bereits zusammengestellt, jetzt fehlt uns aber noch einiges, damit wir mit unseren konkreten Aktivitäten starten können.“

Angebot für Eltern mit Kindern
Gemeint damit ist beispielsweise ein Angebot für Eltern mit Kindern zu schaffen. Das Angebot wird darüber des neuen Cafés vielfältig sein. Neben den bereits angebotenen Spaziergängen und Spieleabenden sollen auch ein Tanz-Tee-Tag oder auch Kindernachmittage organisiert werden. „Aber erstmal ziehen wir ein“, sagt Erzkamp lachend.
Auch ein Förderprogramm gegen Vereinsamung steht auf der Agenda. „Es ist uns wichtig, Menschen zu erreichen, die sich einsam fühlen“, erklärt Erzkamp. Geplant ist unter anderem eine Aktion, bei der 50 Weihnachtsbriefe verschickt werden, um den Menschen in der Gemeinde eine Freude zu bereiten.
„Wir schließen hier eine Lücke“
Mit etwas Stolz blickt Andreas Erzkamp auf die Fortschritte: „Wir sind richtig stolz, dass wir das geschafft haben – jetzt einen Heimathafen hier zu haben.“ Die Mitgliederzahlen der AWO Raesfeld sprechen für sich. Seit der Gründung vor zwei Jahren hat sich die Zahl der Mitglieder von 17 auf über 50 gesteigert. „Die Nachfrage nach Gemeinschaft ist da, das zeigen die Zahlen“, fügt er hinzu.
Besonders bemerkenswert ist dieser Erfolg, da viele Vereine derzeit über sinkende Mitgliederzahlen klagen. Die AWO Raesfeld geht hier mit guten Beispielen voran und zeigt, dass gezielte Angebote und ein stärkeres Gemeinschaftsgedanke Menschen auch in schwierigen Zeiten zusammenbringen können.

Ein AWO-Café für alle
Das Konzept des Cafés unterscheidet sich bewusst von einem klassischen Gastronomiebetrieb. „Wir machen hier keinen offiziellen Kaffeebetrieb. Gegen eine Spende kann man sich einen Kaffee nehmen und einfach in Gemeinschaft Zeit verbringen“, erklärt Erzkamp. Geöffnet wird das Café an bestimmten Tagen, auch morgens, „damit jeder, der Kontakt sucht, auch fündig wird“, so Erzkamp.
Der Außenbereich soll im Sommer zum Verweilen einladen. „Man kann sich hier draußen hinsetzen, die Sonne genießen und einfach eine Rast machen“, schildert Erzkamp die Pläne.
Weihnachtsaktionen in der AWO Raesfeld
Besonders am Herzen liegt der AWO die geplante Weihnachtsfeier für einsame Menschen. Dank einer Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von 1.000 Euro, die mit Unterstützung der Gemeinde Raesfeld bewilligt wurde, soll es ein gemütliches Kaffeetrinken mit Kuchen und Gesprächen geben. „Wir wollen in der Weihnachtszeit den Menschen etwas geben, die sonst vielleicht allein wären“, erklärt Erzkamp.
Feierliche Eröffnungsfeier
Die Eröffnung am 8. Dezember beginnt um 10:30 Uhr mit einem Gottesdienst in der St. Silvesterkirche. Um 11:30 Uhr wird das Café von Pfarrer Dr. Fabian Tilling eingeweiht. Es werden Gäste wie Michael Groß, Präsident der AWO, Michael Scheffler, Vorsitzender des Bezirks westliches Westfalen, die Vorsitzende des AWO-Bezirks Raesfeld Sonja Köhler und und der stellv. Bürgermeister Hans-Dieter Strothmann erwartet.
Im Anschluss findet ein gemeinsames Zusammensein mit Imbiss für alle Gäste und gemütliches Beisammensein in den neuen Räumen. Ende der Veranstaltung ist 14 Uhr. Eingeladen zur Eröffnungsfeier sind recht herzlich alle Menschen, ob Mitglied, oder Nichtmitglied.
Ein Appell an die Gemeinschaft
Wer die Arbeit der AWO Raesfeld unterstützen möchte, kann dies durch Spenden oder eine Mitgliedschaft tun. „Die Bereitschaft, uns zu unterstützen, ist groß – aber sie kann natürlich noch größer sein“, so Erzkamp augenzwinkernd. Eine Mitgliedschaft kostet 3 Euro im Monat und bietet die Möglichkeit, Teil einer lebendigen Gemeinschaft zu werden.
Kontakt: [email protected] oder: E-Mail sonja.koehler@awo-raesfeld.de
Internet: AWO-Ortsverein Raesfeld