Der CDU-Gemeindeverband Raesfeld hat am Donnerstagabend zur 5. Podiumsdiskussion „Klartext“ in den Saal von Brömmel-Wilms in Erle geladen.
Das Thema der Veranstaltung lautet „Starke Vereine – Starkes Ehrenamt – Starke Gemeinde“. Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt im Verein stand dabei im Fokus der Diskussion.
Bürgermeister Martin Tesing, Bernhard Bölker (Fraktionsvorsitzender der CDU), Maria Kowalsky (Vorsitzende OMR) und Hans Zaksek (Ehrenamtskoordinator Borken) stellten sich der Diskussion. Moderiert wurde die 5. Klar-Text Veranstaltung von Raimund Stroik.
Rückgang von Ehrenamtlichen
Ehrenamtskoordinator Borken, Hans Zaksek, betonte dabei, dass bürgerschaftliches Engagement nicht mit Ehrenamt verwechselt werden dürfe. „Das junge Ehrenamt und auch die Nachbarschaftshilfe kann nie hoch genug geschätzt werden“, so Zaksek. Allerdings sei hier ein Rückgang deutlich erkennbar und „wir müssen um Leute kämpfen“.
Diese Aussage wurde auch von Bürgermeister Martin Tesing unterstrichen, der die Frage aufwarf, wo Ehrenamt anfange und wo es aufhöre. Als Beispiel nannte er die erfolgreiche Jugendfeuerwehr Raesfeld sowie das Amt des Schöffen, für das bereits 39 Bewerbungen vorliegen.
Die Bedeutung des Ehrenamts für die Gemeinde Raesfeld wurde von vielen Rednern betont. Es wurde deutlich, dass das Ehrenamt das Rückgrat der Gemeinde darstellt und es in vielen Bereichen auch noch gut funktioniert, wie etwa die Ferienspielaktionen oder der Kinderchor Erle unter der Leitung von Klaus Kriebel zeigen.
Zu viel administrative Arbeit
Allerdings gab es auch Kritikpunkte: So wurde beklagt, dass Vereine oft viel administrative Arbeit leisten müssten und hierbei mehr Unterstützung von der Verwaltung erwartet würde. Immerhin gibt es in der Gemeinde rund 70 Vereine. Auch das Thema der digitalen Präsenz von Vereinen wurde angesprochen: Es sei wichtig, dass sich Vereine auf Plattformen wie Facebook und Instagram präsentierten, um insbesondere junge Menschen für die Vereinsarbeit zu gewinnen und neue Mitglieder anzusprechen.
Keine Feste ohne Ehrenamt
Eine zentrale Frage lautet: Was bedeutet Ehrenamt eigentlich und ist es auf dem Land noch zeitgemäß? Bürgermeister Tesing war der Meinung, dass es viele Feste ohne Ehrenamt nicht geben würden und betonte, dass die laufenden ehrenamtlichen Strukturen auf dem Land, im Gegensatz zu zu einigen Bereichen im Ruhrgebiet noch funktionierten und auch weiterhin wichtig seien. Sollte die Gemeinde mehr für das Ehrenamt tun und es auch stärker in den Vordergrund stellen? Hierbei müsste man gemeinsam an einer Lösung arbeiten, so Tesing.
Insgesamt war die Podiumsdiskussion eine wichtige Gelegenheit, um das Thema Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in Raesfeld zu diskutieren und um Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen zu finden.