Bereits in der kommenden Woche ziehen drei bis vier geflüchtete Familien ins Jugendhaus Erle ein. Unter ihnen befinden sich voraussichtlich zwölf Kinder.
Vier dieser Kinder werden eine Kindertagesstätte besuchen. Zwei Kinder werden eine weiterführende Schule besuchen. Fünf Kinder aus Syrien besuchen seit einigen Tagen die St. Silvester-Grundschule und erhalten – neben zwei weiteren ukrainischen Kindern – intensive Erstförderung in Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Hierzu wurde, so Schulleiterin Mareen Kamps, eigens eine neue Kollegin eingestellt. Darüber hinaus wurde erstes Fördermaterial aus dem Fördertopf NRW angeschafft.
Claudia Wesseling von der Verwaltung erklärte, dass ein Grund für die Unterbringung von Familien mit Kindern im Jugendhaus Erle darin liegt, dass die Sebastianschule in Raesfeld aufgrund der bereits hohen Schülerzahl aus Flüchtlingsfamilien keine weiteren Kapazitäten, im Gegensatz zu Erle, mehr hat. Aktuell besuchen 372 Kinder die Sebastianschule und 163 die St. Silvesterschule.
Bessere Integration der Familien und Kinder vor Ort
Die Familien, die nun nach Erle ziehen, lebten bisher in Raesfeld und mussten ihre Kinder täglich mit dem Bus nach Erle zur Schule bringen. Der Umzug nach Erle ermöglicht nun nicht nur eine bessere Integration der Familien und Kinder vor Ort, da die Wege kürzer sind, sondern erleichtert auch das Treffen mit Mitschülern nach der Schule. Ein zusätzlicher Vorteil des Einzugs ist die Vereinfachung der täglichen Schülerbeförderung. „Aus Raesfeld ist es für Grundschüler kaum möglich, eigenständig mit dem Bus zur Grundschule nach Erle zu gelangen und wieder zurückzukehren“, so Wesseling.
Bessere Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme und Spielen für Kinder
Im Erler Jugendhaus verfügen die Familien über eigene Räumlichkeiten, was ihnen ein wenig Privatsphäre gewährt. Ein weiterer positiver Aspekt für die Kinder in Erle ist die Nähe des Spielplatz und Bolzplatzes hinter dem Jugendhauses. Eine Fläche, auf der die Kinder spielen können, ohne dass die Eltern sich Sorgen machen müssen, dass sie direkt auf die Straße laufen. Die neuen Räumlichkeiten des Jugendhauses in der Sporthalle nebenan bieten darüber hinaus Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme und bringen Abwechslung in den Alltag der Kinder.
Integrationsdienst
Der Integrationsdienst steht als Ansprechpartner zur Verfügung und unterstützt bei Fragen oder Problemen im Alltag. Er fungiert auch als Bindeglied zwischen Verwaltung, Ehrenamt, Flüchtlingen, Schulen und Kindergärten.
Auf Nachfrage hin teilte die Verwaltung mit, dass derzeit kein Bedarf an Sachspenden besteht. Interessierte, die die Flüchtlingsarbeit in der Gemeinde ehrenamtlich unterstützen möchten, können sich jedoch gerne bei der Integrationsbeauftragten Nicole Höbing unter der Telefonnummer 02865-955341 melden.
Weitere Informationsveranstaltung
Des Weiteren kündigte der Bürgermeister Martin Tesing auf der Bürgerversammlung zum Umbau des Femeichen-Geländes in Erle am Montag eine Informationsveranstaltung der Gemeinde an.
Diese soll am 16. Januar stattfinden, um die Bürgerinnen und Bürger über die aktuelle Flüchtlingssituation zu informieren. Der genaue Ort der Veranstaltung steht zwar noch nicht fest, doch es sei laut Tesing wahrscheinlich, dass sie im Forum der Sebastianschule in Raesfeld abgehalten wird. Bei der Versammlung gehe es nicht nur um die aktuelle Lage in Erle, sondern über die Flüchtlingslage im Allgemeinen gehen.