Dorfgemeinschaftshaus in Erle soll Touristen anlocken

Mehrere Projekte in der Gemeinde besuchte die Regierungsprädidentin Dorothee Feller. Für die Erler Festscheune soll nun in kürze ein Informationsabend stattfinden

Die Münsteraner Regierungspräsident Dorothee Feller besuchte am Montag einige Projekte in Raesfeld und Erle, die derzeit die Politiker im Rahmen der Dorfentwicklung und der Gemeindesituation beschäftigen.

Dorothee Feller in der Brennerei Böckenhoff
Regierungspräsidentin Dorothee Feller besuchte in Erle auch die Brennerei. Pläne können am besten bei einem Klaren geschmiedet werden: v. l.: Johannes Böckenhoff, Bürgermeister Andreas Grotendorst, Gastwirt Arno Brömmel, André Wachtmeister (Catering) und Dirk Böckenhoff.

Angefangen vom Karpfenteich, Bewegungspark und Schulentwicklung seien in Raesfeld das große derzeitige Thema, so Grotendorst.

Gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Grotendorst, Vertreter der Volksbank Erle Michael Weddeling, sowie die Fraktionsvorsitzenden der CDU, Grünen, SPD und UWG ließ sich die gebürtige Dorstenerin die Besonderheiten der Gemeinde zeigen und erklären. Lokalpolitik vor Ort.

Anschließend ging es auch nach Erle in die Brennerei Dirk Böckenhoff, um hier insbesondere das genossenschaftliche Projekt „Dorfgemeinschaftshaus“ zu besprechen.

Erle sei ein Dorf, welches der Regierungspräsidentin nicht ganz unbekannt sei. „Die Gemeindebesuche sind mir immer sehr wichtig, um vor Ort einen unmittelbaren Eindruck zu bekommen, was Gemeinden vor Ort umtreibt“.

Dorothee Feller in der Brennerei Böckenhoff

Ehrenamtliches Engagement

Dazu gehöre auch der Kontakt zu den Ratsmitgliedern. „Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich noch herzlich für das ehrenamtliche Engagement der Ratsmitglieder bedanken. Es ist nicht selbstverständlich, dass man seine Freizeit im Rat verbringt. Das passiert immer weniger, dass Leute dazu bereit sind“.

Und natürlich sei dies ein wichtiges Amt, denn die Demokratie finde in den Kommunen statt. „Wir sagen deshalb auch zu Recht, dass die Kommunen der Hafen der Demokratie sind. Hier bekommen die Bürger unmittelbar zu spüren, was es heißt Verantwortungen zu tragen, aber auch wenn es um kommunale Entscheidungen geht“.

Dorothee Feller in der Brennerei Böckenhoff

Lehrermangel

Thema Gesamtschule, welche gut angenommen werde, zeige aber auch hier, dass hier mehr Lehrerpersonal gewünscht sei. „Das ist leider deutschlandweit so und betrifft vor allem die Grundschullehrer und den Bereich Sekundarstufe I. Das ist, so finde ich, kein Ruhmesblatt für Deutschland. Wir müssen schauen, dass wir die Möglichkeit ev. mit Seiteneinsteiger füllen können.“ Es gebe schon Maßnahmen, um hier gegenzusteuern.

Ich finde es sehr gut, was hier in Raesfeld und hier auch hier vor Ort in Erle geschieht. Und auch mit der Brennerei verbindet Feller Kindheitserinnerungen: „Mein Papa hat auch immer Böckenhoff getrunken“.

Bürgergenossenschaft und Gemeinschaftshaus

Mit der Bürgergenossenschaft und mit Blick auf das geplante Gemeinschaftshaus habe man sich, so Grotendorst, mit der Bürgergenossenschaft in Ramsdorf zusammengesetzt.

„Es sollen nun weitere Termine abgesprochen werden und spätestens bis zum Jubiläumsschützenfest in Erle wollen wird das Geld dafür zu zusammen haben“, so Grotendorst. Vor- oder nach dem Schützenfest, das seien typische Zeitrechnung und Zeiteinheiten, womit hier gerechnet werde, fügte Feller lachend hinzu. „Das habe ich mittlerweile gelernt“.

Unterschiedliche Modelle

Wie es mit dem Dorfgemeinschaftshaus weitergehen soll und wie das bewerkstelligt werden kann, dafür gebe es unterschiedliche Modelle, so Grotendorst. Dazu solle es noch vor Ostern eine Informationsveranstaltung geben.

Die Arbeitsgruppe zu der unter anderem Arno Brömmel, Johannes Böckenhoff, André Wachtmeister, Dirk Böckenhoff als Betreiber der Brennerei und die Volksbank Erle gehören werde sich zeitnah damit beschäftigen.

Dorothee Feller in der Brennerei Böckenhoff

Chance für das Dorf und die Gemeinde

Dorothee Feller sieht hier eine große Chance darin, Menschen aus dem nahen Ruhrgebiet in den Ort zu holen. Wenn wir die Leute aus dem Ruhrgebiet, aus dem Münsterland schon einmal im Dorf hat, kann man auch weitere Wertschöpfung betreiben. Die Leute wollen eine Pauschale haben, um den halben, oder den ganzen Tag hier verbringen“, fügte Grotendorst hinzu. Erfolgsversprechend, um noch mehr Besucher für die Region zu gewinnen sei zudem der „Hohe Mark Steig“, der noch in diesem Jahr eröffnet werden solle, so Grotendorst.

Geplant in Erle seien da nicht nur Brennerei-Führungen, sondern eventuell soll der Besuch mit Essen und Trinken verbunden und auch das Schloss Raesfeld mit dem Tierpark mit eingebunden werden.

Nicht zu vergessen sei der Naturpark Hohe Mark, den die Besucher als Anker sehen und von wo man aus Sternfahrten mit dem Fahrrad machen kann. „Und am Ende landen alle Besucher am Schloss Raesfeld und heiraten dort“, so Feller lachend.

Petra Bosse

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