Ergebnisse der Bürgerkonferenz Dezember 2018 – Die Gemeinde Raesfeld steht in den nächsten Jahren vor neuen Herausforderungen. Große Projekte in Raesfeld und Erle werfen erste Schatten
In der Gemeinde Raesfeld dreht sich was. Was, das stellte Elke Frauns und Joachim Sterl von den Fachbüros am Mittwochabend vor rund 100 Besuchern im Forum der St. Sebastianschule vor. Große Resonanz fand die 2. Raesfeld Konferenz – RAESFELD 2030 – Gute Konzepte für die Zukunft“

Besonders lobenswert sei, so Frauns, die große Beteiligung bei der Onlineumfrage gewesen. „Das habe es in dieser Form im Vergleich zu keinen anderen Kommunen gegeben und zeigt, dass ein großes Interesse vonseiten der Bürgerschaft daran besteht, was alles in den nächsten vier bis fünf Jahren passiert“. Herausgekommen dabei ist unter großer Beteiligung von 300 Bürgern, ein 250-seitiger Bericht.

Die Ergebnisse von 26 konkreten Vorhaben, aufgeteilt in sechs Handlungsfeldern, wurden am Mittwochabend vorgestellt. Zu den konkreten Projekten, die erarbeitet wurden, gehört neben Raumentwicklung und dem Städtebau (lebendige Ortsteile und attraktive öffentliche Räume), Mobilität in der Gemeinde, Wohnen und Versorgung (u. a. bezahlbaren Wohnraum schaffen, zu Hause alt werden), das Ehrenamt, Wirtschaft und Tourismus (u. a. Arbeitsplätze schaffen und Breitbandausbau) sowie das Thema Heimat.

Umfangreiche Projekte für Erle
Drei umfangreiche Projekte sind für Erle geplant. Einzelne Maßnahmen seien schon im Prozess. „Um alle Punkte umzusetzen, bedarf es aber einer interkommunalen Kooperation, denn Zukunft ist regional und im Alleingang hat die Gemeinde keine Chance“. Und natürlich, fügte Frauns hinzu, sei bürgerschaftliches Engagement sehr wichtig, denn, „wenn dieses wegfällt, funktioniert nichts mehr. Ehrenamt ist der Motor in der Gemeinde“.

Neue Ortsmitte Raesfeld
In Raesfeld richtet sich der Fokus vor allem auf die Gestaltung einer „neuen Ortsmitte“, sprich den Rathausplatz als Begegnungsraum, das Freiter Pättken und die Schlossfreiheit. Mit Blick auf Erle geht es hauptsächlich um die Entwicklung der ehemaligen Hofstelle Böckenhoff, um den Bereich rund um die Femeiche und den Kirchplatz.

Keine Zukunftsmusik mehr
Das Projekt in der Dorfmitte auf dem Hof Böckenhoff bezeichnet Frauns nicht nur als ein Riesenprojekt. „Es ist keine Zukunftsmusik mehr und vereint alles, was das Herz höherschlagen lässt. Multifunktional, besser geht es nicht.
Hier wird eine genossenschaftliche Gaststätte und Wohnraum geschaffen, womit in den nächsten Jahren angefangen werden soll“. Allerdings sollte auch in diesem Rahmen auch die Schermbecker Straße neu überarbeitet werden.

Projekt Femeiche und Umfeld: Das große Gebiet, welches das ehemalige Pastorat und die Femeiche umfasst, soll ein touristischer Anziehungspunkt werden.
Was die Neugestaltung des Kirchplatzes anbelangt, soll dieses Projekt zeitnah in Angriff genommen werden. „Das Geld dafür ist genehmigt und schon da“, sagte Frauns. Und Raesfeld? In Raesfeld steht besonders als Schwerpunktmaßnahme die „neue Ortsmitte“ im Fokus.
Geschätzte Kosten für „Neue Ortsmitte Raesfeld“
Die geschätzten Kosten für „Neue Ortsmitte Raesfeld“ liegen bei 950.000 Euro (Eigenanteil 380.000 Euro). Dazu gehören der Rathausplatz, der als Begegnungsraum umgestaltet werden soll, das Freiter Pättken und die Schlossfreiheit.

Der Froschbrunnenplatz, sowie eine neue Nutzung rund um den Bereich des ehemaligen Hotels Epping und der abgerissenen Sparkasse. Eine Machbarkeitsstudie soll dabei behilflich sein, wie und was in diesem Bereich sinnvoll ist und was die Attraktivität der Ortsmitte steigern kann.
Gesamtschule als Öffnung zum Quartier
Zeitnah gestartet werden soll im kommenden Jahr ein Soccerfeld an der Gesamtschule als Öffnung zum Quartier eventuell mit einem Schulgarten und Bänken. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 150.000 Euro, wovon 60 Prozent förderfähig sind.

Mit Blick auf das Umfeld von St. Martin könne erst mit der Gestaltung dann angefangen werden, so Sterl, wenn das Pfarrheim und der Saal gebaut sind. Voraussichtlich ab 2020.
Dieser soll dann gestalterisch und barrierefrei aufgewertet werden unter anderem mit Entsieglung der Flächen und optimale Parkraumnutzung.
„Es gibt noch viele kleinere Projekte in der Gemeinde, die förderfähig sind. Deshalb brauchen wir Menschen, die hier ihre Augen auf halten und aktiv mit machen“, so Bürgermeister Andreas Grotendorst.

Geschätzte Gesamtkosten
Die geschätzten Gesamtkosten der städtebaulichen Projekte belaufen sich auf geschätzte 5 Mio. Euro. Der Eigenteil für die Gemeinde beläuft sich auf zirka 1.9 Mio. Euro.
Am Montag, 10. Dezember soll im Rat über das Dorfentwicklungs-Konzept beraten und entschieden werden.
Die gesamte Auswertung des Frauns-Büro Kommunikation gibt es auf der Seite der Gemeinde Raesfeld
Petra Bosse