Gute Konzepte für die Zukunft!
Wie könnte in den nächsten Jahren die neue Dorfgestaltung in Erle mit 3599 Einwohnern (Stand Juni 2018) aussehen?
Mit Blick auf die Förderung der Identifikation mit den Ortsteilen und Raesfeld insgesamt und angesichts der Hinweise auf den drohenden Verlust der dörflichen Strukturen in den Ortsteilen, insbesondere in Erle, gilt es laut Frauns Büro, die Identifikation der Einwohner mit ihrem jeweiligen Ortsteil zu stärken und die Alleinstellungsmerkmale der Ortsteile zu unterstreichen.
Begegnungs- und Kommunikationsorte weiterentwickeln
Dabei seien auch Anreize für die Identifikation mit der gesamten Gemeinde Raesfeld zu entwickeln. Zudem sind die Ortskerne in Raesfeld und Erle stärker als Begegnungs- und Kommunikationsorte weiterzuentwickeln. Die Schaffung von Räumlichkeiten wie Fest- und Bürgersaal für verschiedene öffentliche und private Anlässe sollen dabei eine große Rolle spielen.
Mittelpunkt des Ortes bildet heute die Pfarrkirche St. Silvester mit den naheliegenden Handels- und Gastronomieangeboten an der Schermbecker und Silvesterstraße sowie am Höltingswall. Wenige hundert Meter südwestlich der Kirche befindet sich die Femeiche am Ekhornsloh. Hier bedarf es laut Auswertung, die Verbindung zwischen Dorfmitte und Femeiche einer Aufwertung.

Neues Fahrradhotel
Eine weitere Rolle in Erle wird auch die Unterbringung von Gästen, neben Hotel Brömmel-Wilms, sein.
Dazu plant derzeit Dirk Böckenhoff, das alte Wohnhaus in ein Fahrradhotel mit rund sieben Zimmern bis unters Dach umzubauen. „Die Planungen laufen. Ob es dafür Fördergelder gibt, ist jedoch nicht bekannt, aber so lange möchten wir auch nicht warten und zügig mit dem Umbau beginnen“, so Dirk Böckenhoff.
Bedingt durch den Abriss der alten Scheune an der Silvesterstraße, die aktuell noch Lager für Böckenhoff Produkte ist, soll laut Dirk Böckenhoff als Ersatz eine Remise gebaut werden.
Reihe von Schwächen
Umsetzung Platzgestaltung. Neben den starken Anziehungspunkten wie Femeiche und Kornbrennerei, sei allerdings auch in der Ortsmitte von Erle eine Reihe von Schwächen zu verzeichnen. So weise das Umfeld der Kirche St. Silvester gestalterische und bauliche Mängel auf. Dazu gehöre der Zugang zum Kirchplatz, der nicht modernen Standards der Barrierefreiheit entspricht.

Deshalb ist hier für den Kirchplatz eine komplette Neugestaltung inkl. Straßen, Oberflächen und Rodungsarbeiten sowie die Erneuerung der Straßenbeleuchtung und Grünflächen vorgesehen. Aufgrund der positiven Förderzusage könne damit bereits Ende 2018 mit den Planungen begonnen werden.
Durchgang vom Kirchplatz
Im Zuge der Kirchplatzgestaltung soll auch der Durchgang vom Kirchplatz, entlang der Kornbrennerei in Richtung Schermbecker Straße und „Neuer Dorfmitte Erle“ weiter geöffnet werden, um die Verbindung der Achse Kirche – Kirchplatz, Kornbrennerei und Dorfmitte zu stärken. Dazu sagte Dirk Böckenhoff: „Der Durchgang kann aktuell nicht freigegeben werden, denn das ist für uns momentan noch nicht realisierbar“.
Schermbecker Straße
Durch den Verlauf der Schermbecker Straße zwischen Kornbrennerei und neuer Dorfmitte ergibt sich bislang eine deutliche Barrierewirkung im Ortskern von Erle. Zudem existieren Bedenken hinsichtlich der Verkehrssicherheit an der Schermbecker Straße.

Umfeld der Femeiche
Ebenso bestehe für das Umfeld der Femeiche großer Handlungsbedarf, um eine Aufwertung und einer besseren Erschließung sowie bessere Inszenierung des Naturdenkmals zu erreichen. Anvisiert sei unter anderem die Errichtung von ergänzender Infrastruktur für Einheimische und Gäste aller Generationen in räumlicher Nähe der Femeiche, sowie soll, um die Verbindung Femeiche – Dorfmitte zu stärken, und zu attraktiveren, eine bessere Anbindung zur Dorfmitte geplant werden.
Anträge müssen gestellt werden
2019 sollen die privaten Anträge zur Dorferneuerung Kornbrennerei und Genossenschaft gestellt werden, sodass mit der Feinplanung der genossenschaftlichen Gaststätte begonnen werden und laut Frauns Büro, 2020 mit der Fertigstellung genossenschaftliche Gaststätte begonnen werden kann.
Für die Aufwertung im Umfeld der Femeiche soll die Umsetzung nach der Beantragung der Fördermittel 2021 begonnen werden.
Sowohl für die Neugestaltung des Kirchplatzes, als auch im Rahmen der Dorferneuerung mit dem Abriss des Stalles, hat die Gemeindeverwaltung bereits die Förderzusage bekommen.
Petra Bosse