Immer pünktlich am 6. Januar ziehen die Heiligen Drei Könige von Haus zu Haus und segnen nach altem Brauch die Häuser. Auf den Türsturz zeichnen die Sternsinger mit der geweihten Kreide das jahresbezogene Zeichen 20*C+M+B*05. CMB. Das bezeichnet einerseits die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar, andererseits deutet man es auch als „Christus Mansionem Benedicat“ hin. Das volksfromme Brauchtum zeigt, dass unsere Vorfahren die Macht der Heiligen Drei Könige außerordentlich hochgeschätzt haben.
Sie unterstellten den drei Magiern, Schutz zu verleihen und Unglück abwehren zu können. Am Niederrhein schrieb man das Dreikönigszeichen auch auf Papier und heftete es an die Tür oder man nahm dazu den so genannten Dreikönigszettel her. In Norddeutschland hat sich die Begründung für dieses Tun in der Redeweise erhalten, „denn sie lassen nicht ein, was quad ist“, d. h. das Dreikönigszeichen weist die Dämonen ab.
Bis vor dem Zweiten Weltkrieg zeichneten am Dreikönigsabend der Hausvater, ein Geistlicher oder der gewählte Bohnenkönig am Türsturz von Wohnhäusern, Scheunen und Ställen, an einzelnen Räumen und sogar an Kirchen das Dreikönigszeichen an. Von der Nachkriegszeit an vollzogen die Sternsinger dieses Ritual