Laudatio von Landrat Dr. Kai Zwicker:
Zur heutigen Überreichung des Bundesverdienstkreuzes an Herrn Gerhard Kirchner begrüße ich Sie alle ganz herzlich. Diese hohe Auszeichnung hat ihm der Herr Bundespräsident für seine besonderen Verdienste um Volk und Staat verliehen.
Mein besonderer Gruß gilt daher Ihnen, sehr geehrter Herr Kirchner, und Ihrer Familie. Mit dem Bundesverdienstkreuz würdigt der Bundespräsident Ihr langjähriges ehrenamtliches Wirken, vor allem Ihren unermüdlichen Einsatz in den Bereichen Sport und Wirtschaft.
Ich freue mich sehr, sehr geehrter Herr Kirchner, dass gerade Ihnen diese Ehrung zuteilwird, weil diese zum einen ein besonderer Dank für Ihr Engagement ist, das weit über ein pflichtgemäßes Bürgerverhalten hinausgeht. Zum anderen halte ich es für wichtig, dass wir alle mit Ihrer Auszeichnung darauf hingewiesen werden, dass Bürgerinnen und Bürger auch heute mit viel persönlichem Einsatz anderen Menschen unverzichtbare Dienste erweisen.

Insbesondere aus dem ehrenamtlich organisierten Vereinsleben hören wir oft, dass praktizierte Solidarität schwindet und stattdessen die Gesellschaft zunehmend nur noch als Adressat von eigenen Ansprüchen betrachtet wird. Ja, die Einsicht in die Verantwortung für sich und andere weicht mehr und mehr ungehemmtem Anspruchsdenken. Wenn wir solchen Tendenzen nicht entgegenwirken, trifft dies nicht nur die unmittelbar von Not Betroffenen. Nein, ohne Solidarität, persönliches Mit- und Füreinander sowie soziales Verantwortungsbewusstsein verliert unsere Gesellschaft ihren – doch bewusst auch von den Vätern des Grundgesetztes angelegten – humanitären Charakter.
Sie, sehr geehrter Herr Kirchner, kümmern sich! Sie packen an! Ihr gesellschaftliches Engagement beweist, dass in unserer Gesellschaft weiterhin grundlegende Werte gelebt werden. Bereits vor mehr als vier Jahrzehnten haben Sie damit begonnen, sich uneigennützig für Ihre Mitmenschen einzusetzen und damit Ihren ganz persönlichen Beitrag für ein gutes Zusammenleben zu leisten.
Viele der hier Anwesenden wissen um dieses außergewöhnliche Wirken, dennoch möchte ich Ihre ehrenamtliche Leistung kurz darstellen:
Meine Damen und Herren, 1973 trat Herr Kirchner in den Verein Eintracht Erle 69 zunächst als aktiver Fußballspieler ein. Bereits 1974 initiierte er als Spielertrainer den Neuaufbau der 1. Mannschaft des Vereins und übernahm überdies als Pressewart und Schriftführer erstmals Verantwortung im Gesamtvorstand. 1976 erwarb er die Übungsleiterlizenz „Abteilungsleiter im Bereich Fußball“ und wurde 1977 zweiter Vorsitzender des Gesamtvereins.
1980 wählten die Vereinsmitglieder Sie, sehr geehrter Herr Kirchner, zum ersten Vorsitzenden. Seitdem üben Sie dieses Ehrenamt mit großem persönlichem Einsatz aus. Neben den mit dem Amt verbundenen allgemeinen organisatorischen Pflichten kümmern Sie sich vor allem um die Planung der Aus- und Weiterbildung der Übungsleiter, Trainer, Schiedsrichter sowie Vorstandsmitglieder und leiten Versammlungen und Sitzungen. Seit etwa 20 Jahren verwalten Sie auch die Vereinsfinanzen, eine Aufgabe, mit der zuvor ein Steuerberatungsbüro beauftragt war.
In den Jahren 1981/82 übernahm Herr Kirchner, meine Damen und Herren, federführend die Planungen für den Bau eines Jugendraums. An dessen Realisierung beteiligte er sich 1983/84 ebenso tatkräftig wie am Bau des Rasenplatzes im Jahr 1993. Dabei verstand er es in der ihm eigenen Weise, vor allem auch die Jugendmannschaften zu Arbeitseinsätzen zu motivieren. Mit unermüdlicher Tatkraft setzte er sich zehn Jahre später für den Bau einer Sporthalle und 2009 für den Bau eines Umkleidegebäudes ein, begleitete federführend die erforderliche Planung und sorgte für die Finanzierung.
Sehr geehrter Herr Kirchner, Sie hatten wesentlichen Anteil daran, dass aus einem ehemaligen Fußballplatz eine moderne Sportanlage geschaffen wurde. Unermüdlich fördern Sie zudem die Jugendarbeit; motivieren die jungen Sportlerinnen und Sportler für die Vereinsarbeit und gewinnen sie für die Übernahme ehrenamtlicher Funktionen. Überraschend ist das nicht, sind Sie doch seit gut einem Vierteljahrhundert ja auch Ehrenamtsbeauftragter des Vereins.
Maßgeblich Ihrer Initiative ist somit die dynamische Entwicklung des Vereins Eintracht Erle zu verdanken, der inzwischen neben Fußball weitere Sportarten, darunter Basketball, Tennis, Volleyball, Gymnastik, Kinderturnen, Radsport und Karate, anbietet. Eintracht Erle 69 e.V. ist heute ein ausgesprochen attraktiver und leistungsstarker Breitensportverein mit vielen Abteilungen, dem inzwischen rund 1.000 Mitglieder angehören.
Last but not least – das aber nur bezogen auf den Sport –, meine Damen und Herren, vertritt Herr Kirchner seit 1995 den Verein außerdem im erweiterten Vorstand des Gemeindesportverbands Raesfeld.
Für diese, für Ihre langjährigen ehrenamtlichen Leistungen für den Sport, wurden Sie, sehr geehrter Herr Kirchner, bereits 1989 mit der Goldenen Nadel des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen gewürdigt. 2002 erhielten Sie vom Deutschen Fußballbund überdies eine Auszeichnung für Ihren vorbildlichen Einsatz.
Meine Damen und Herren, neben seinem vielfältigen Engagement im Sport war Herr Kirchner als ehrenamtlicher Prüfer der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen von 1969 bis 1994 im Prüfungsausschuss für „Bürogehilfinnen/ Kauffrau für Bürokommunikation“ und von 1970 bis 2009 für den Bereich „Industriekaufmann/-frau“ tätig. Dieses Engagement im Prüfungswesen wurde 1991 mit der Silbernen Ehrennadel und 2001 mit der Goldenen Nadel der Industrie- und Handelskammer geehrt.
Sehr geehrter Herr Kirchner, mit Ihrer gesellschaftlichen Einstellung, mit Ihrem unermüdlichen Einsatz für Ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger sind Sie ein Vorbild für Bürgerengagement und solidarisches Handeln. Für Sie selbst, sehr geehrter Herr Kirchner, war dies immer ein selbstverständlicher menschlicher Dienst. Ich halte es jedoch für außerordentlich wichtig, dass die Öffentlichkeit auf ein Beispiel, wie Sie es geben, aufmerksam gemacht und zur Nachahmung aufgefordert wird.
Wir freuen uns alle, dass nun der Bundespräsident Ihr langjähriges, uneigennütziges und hilfreiches Wirken mit der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland würdigt. Ich danke Ihnen im Namen der Bürgerinnen und Bürger unseres Kreises für Ihren beispielgebenden Einsatz und gratuliere Ihnen persönlich zu der hohen Auszeichnung. Ein großes Dankeschön auch an Ihre Familie, die nicht selten zurückstecken musste, wenn Sie Ihre Freizeit für die Allgemeinheit investierten. Ihre Unterstützung und ihr Verständnis ermöglichen erst das Engagement, das jetzt ausgezeichnet wurde.
Heute darf ich Ihnen, sehr geehrter Herr Kirchner, auch herzliche Grüße und Glückwünsche der Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Frau Hannelore Kraft, und des Regierungspräsidenten von Münster, Herrn Dr. Peter Paziorek, übermitteln.
Lieber Papa
Ich bin stolz auf dich!!! 🙂 und Kuss
Astrid
Lieber Onkel Gerd,
ich gratuliere dir von ganzem Herzen zu dieser Ehrung! Dein Engagement ist nicht geprägt von Geltungsbewusstsein, wie es heute so oft zu finden ist, sondern von echtem Einsatz für den Sport (bezogen auf deinen Einsatz im Verein) und für eine gute Ausbildung (bezogen auf die IHK).
Jeder Jugendliche, aber auch jeder erwachsene Mensch kann sich ein Beispiel an deinem ehrenamtlichen Einsatz nehmen. Und vor allem das Wiederaufstehen nach deinem Unfall sollte eigentlich nochmals extra gewürdigt werden. Herzlichen Glückwunsch von Stephan und mir – 🙂
Lieber Gerd
Mit großer Freude und großem Respekt für deine Leistung haben wir die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes dank eures tollen lokalen Senders mit erleben dürfen.
Herzlichen Glückwunsch nicht nur für deine heutige Ehrung sondern auch für deine Leistung, deinen Einsatz und für dein Lebenswerk.
Wenn du auch gesundheitliche Einschränkungen hinnehemen mußtest, so ist bestimmt deine Erfahrung und dein Rat auch weiterhin gefragt.
Herzliche Grüße auch an Erika, die dir wie du erwähntest eine große Stütze war.
Wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen
Angela und Gerd
Herzlichen Glückwunsch Gerd!
Du hast es verdient.