Brücke schlagen und Vermittler für die Neubürger

Brücke schlagen und Vermittler für die Neubürger – Syrer Elie Almaary

Ab heute arbeitet der Syrer Elie Almaary als erster „BUFDI“ im Rahmen des Bundes Freiwilligen Dienstes in der Gemeinde Raesfeld.

„Sein Aufgabenbereich wird sehr vielfältig sein und beläuft sich auf 30 Stunden in der Woche“, freut sich die Integrationsbeauftrage für Flüchtlinge, Nicole Höbing.

Elie Almaary wird an der Seite von Nicole Höbing, Integrationsdienst für Flüchtlinge, im Rahmen des Bundesfreiwilligendienst eine Brücke zwischen Gemeinde und Flüchtlinge sein.
Elie Almaary wird an der Seite von Nicole Höbing, Integrationsdienst für Flüchtlinge, im Rahmen des Bundesfreiwilligendienst eine Brücke zwischen Gemeinde und Flüchtlinge sein.

Die Muttersprache von Elie Almaary ist arabisch, aber er spricht ein sehr, sehr gut Englisch und sogar mittlerweile deutsch. „Er ist uns als Übersetzer eine große Hilfe, sowohl in der zweimal wöchentlichen Sprechstunde für Flüchtlinge im Rathaus, bei Arzt- und Hausbesuchen, bei allen Angelegenheiten rund um Integration und Flüchtlingshilfe sowie bei der Integration der Flüchtlinge in das hiesige Vereinsleben“, so Höbing.

Brücke schlagen

Da nur rund 80 Prozent der hier wohnhaften Flüchtlinge Englisch sprechen, wird der aus Damaskus stammende Elie eine Brücke zwischen den Flüchtlingen, der Flüchtlingshilfe und der Gemeinde Raesfeld sein.
Der 29 – jährige Syrer kam vor sieben Monaten als Flüchtling nach Raesfeld und fühlt sich an seinem neuen Wohnort sehr wohl. Vor seiner Flucht machte Almaary in seiner Heimat Abitur, studierte ein Jahr „Hotelmanagement und Touristik“, aber durch die Wirren des Krieges hängte er sein Studium dann an den Nagel und jobbte als Barkeeper in fünf Sterne Hotels .

Durch den Kontakt mit internationalen Gästen konnte der Syrer seine Englischkenntnisse aufbessern, was ihm heute zugutekommt.
Über den neuen Aufgabenbereich ist auch Elie Almaary sehr glücklich. „Raesfeld ist gut für mich und ich bin froh, dass ich nicht in irgendeiner Großstadt, wo ich nur einer unter vielen Flüchtlingen bin, leben muss. Hier sind die Menschen freundlich, ich bin nicht isoliert und ich fühle mich sicher“, gesteht der junge Mann. Dass viele seiner Landsleute in die Großstadt möchte kann er zwar verstehen, aber das Landleben gegen Köln, Essen oder Duisburg eintauschen möchte er nicht.

Später eine Ausbildung machen

Aktuell besucht der Syrer noch einen Deutschkurs vom DRK, ab Mai dann einen Integrationskurs. Durch seinen neuen Job hat er monatlich 50 Euro mehr Geld in der Tasche als durch die Asylbewerberleistung. „Ich hoffe, dass ich nach diesem Jahr schnell einen Ausbildungsplatz finde, denn nur mit einer guten Ausbildung habe ich die Chance, dann auch einen guten Job zu finden. Aber erst einmal Deutsch lernen, denn das ist der Schlüssel zu allem, und dann schaue ich mal weiter“. Petra Bosse

Info:
Flüchtlinge und Asylbegehrende, bei denen ein rechtmäßiger und dauerhafter Aufenthalt zu erwarten ist, können in anerkannten Einsatzstellen einen Bundesfreiwilligendienst machen. Alle Freiwilligen, die ihren Dienst im Sonderprogramm leisten, werden pädagogisch besonders begleitet.
Das Taschengeld beträgt im Jahr 2016 maximal 372 Euro monatlich.
Der Bundesfreiwilligendienst wird vom Bund mit einem Zuschuss bis 350 Euro pro Platz für Taschengeld und Sozialversicherungsbeiträge gefördert. Für die pädagogische Begleitung beträgt die Förderung bis zu 133 Euro.
www.bundesfreiwilligendienst.de

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