Empfehlung des Bistums zur Pflanzung eines Erinnerungsbaumes. Die Blutbuche soll auf dem Gelände der Femeiche, zwischen dem alten Pfarrhaus und dem Ekhornsloh gepflanzt werden.
In einer Mitteilung von Pfarrer Dr. Fabian Tilling teilt die Kirchengemeinde St. Martin mit, dass Bischof Felix Genn und der Diözesanrat den Pfarreien und Einrichtungen im Bistum Münster empfohlen haben, eine Initiative von Missbrauchsbetroffenen zu unterstützen. Der Vorschlag sieht vor, um den 18. November herum ein Blutbuche zu pflanzen, das als Zeichen der Erinnerung dienen soll.
Überlegungen zur Umsetzung des Erinnerungsbaumes
Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Mitgliedern des Pfarreirats und des Kirchenvorstands habe sich intensiv damit auseinandergesetzt, wie dieses wichtige Anliegen verwirklicht werden kann. Gemeinsam wurde beschlossen, ein Blutbuche als Erinnerungsbaum zu pflanzen, die symbolisch für Aufarbeitung und Neuanfang steht.
Pflanzung der Blutbuche als Zeichen der Erinnerung
Die Pflanzung des Baumes wird am Sonntag, dem 17. November 2024 , um 14:30 Uhr stattfinden. Der Standort für die Blutbuche ist das Gelände der Femeiche, zwischen dem alten Pfarrhaus und dem Ekhornsloh.
„Hier hat der Baum genügend Platz, um sich zu entfalten und in der zukünftigen, parkähnlichen Umgebung für Besucher und Passanten sichtbar zu sein“, so Fabian Tilling. Eine Gedenktafel soll auch auf die symbolische Bedeutung des Baumes hinweisen. Die Kosten für den Baum und die Pflanzarbeiten trägt die Kirchengemeinde.
Thematisierung von Missbrauch und Prävention in der Sonntagsmesse
Auch die Sonntagsmesse um 10:30 Uhr in St. Silvester wird der Thematik von Missbrauch und Prävention sowie der Aufarbeitung und dem Neuanfang gewidmet sein. Die Kirchengemeinde möchte mit diesen Veranstaltungen die Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und lädt die Gemeindemitglieder und Interessierte zur Teilnahme ein.
Die Blutbuche
Die Blutbuche ( Fagus sylvatica f. purpurea ) ist eine natürliche Mutation der Rotbuche ( Fagus sylvatica ), die in Europa heimisch ist. Die auffällige, dunkelrote Färbung ihrer Blätter entsteht durch eine genetische Veränderung, die die Produktion von Anthocyanen (rote Farbstoffe) erhöht.
Man vermutet, dass die ersten Blutbücher im 15. oder 16. Jahrhundert in Europa entdeckt wurden, wahrscheinlich in Deutschland oder Frankreich. Von dort aus wurde sie weiter kultiviert und verbreitete sich als Zierbaum in Parks und Gärten in ganz Europa.
Symbolische Bedeutung
Das Blutbuche steht symbolisch für Stärke und Beständigkeit, Lebenskraft, Mystik und Naturverbundenheit. Ihre Farbe verändert sich im Laufe der Jahreszeiten und zeigt je nach Licht und Alter verschiedene Rottöne – daher gilt sie auch als Symbol für Wandel und Transformation. Zudem erinnert sie an die Vergänglichkeit des Lebens.
Die symbolische Bedeutung der Blutbücher – wie auch von Bäumen allgemein – entstammt hauptsächlich der europäischen Mythologie, insbesondere der germanischen und keltischen Kultur. In diesen Traditionen wurden Bäume als Wesen mit eigener Lebenskraft und spiritueller Bedeutung verehrt. Quelle: Neue Erde