Bauernfamilien haben Angst um die Zukunft

Rund 950 Traktoren in der Innenstadt unterwegs – Trecker fuhren am 22. Oktober durch die Münsteraner Innenstadt.

Kreis Münster (pd). Die Bauernfamilien haben Angst um die Zukunft ihrer Familien und ihrer Höfe, deshalb sind heute Tausende von Landwirte, auf der Straße; auch aus der Region Ruhr-Lippe und dem Münsterland.

Bauerndemo Münster Bonn 2019

Rund 750 Trecker fuhren am 22. Oktober durch die Münsteraner Innenstadt. Auch vor der WLV-Hauptgeschäftsstelle führt der Trecker-Konvoi entlang. Hier haben viele WLV-Mitarbeiter und Berufskollegen die Landwirtinnen und Landwirte begrüßt.

Große Frustration vieler Bauern

Der WLV sieht in dem geplanten Protest den Ausdruck einer großen Frustration vieler Bauern über immer neues Ordnungsrecht und ein „Bauern-bashing“, das vielen Familien den Glauben an eine Zukunft in der Landwirtschaft nimmt.

Bauerndemo Münster Bonn 2019

Der WLV wird die große Betroffenheit vieler Landwirte, die sich insbesondere durch das geplante „Aktionsprogramm Insektenschutz“ in einigen Regionen von Westfalen-Lippe ergeben hat, in einer gezielten Ansprache von Politik und Medien zum Thema machen.

Auch in vielen anderen deutschen Städten finden an diesem Tag Aktionen des Berufsstandes statt.

Bauerndemo Münster Bonn 2019

Aufgerufen zur Großdemonstration hat die Bewegung „Land schafft Verbindung“, Landwirte und Landwirtinnen, die sich vorwiegend über die sozialen Netzwerke zusammengeschlossen haben. Der Landwirtschaftliche Kreisverband unterstützt die Demonstration, ist solidarisch und hat volles Verständnis für die Demonstranten.

Verordnungen, Einschränkungen und Auflagen

„Die Enttäuschung über die Politik ist groß“, sagt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Hans-Heinrich Wortmann. Die Vielzahl an Verordnungen, Einschränkungen und Auflagen, die derzeit diskutiert würden, nähmen den Bauernfamilien jegliche Zukunftsperspektiven.

Bauerndemo Münster Bonn 2019
Fotos: WLV

Das Fass zum Überlaufen habe das Agrarpaket der Bundesministerinnen Svenja Schulze und Julia Klöckner gebracht, sagt Wortmann. „Damit verlassen wir den erfolgreichen kooperativen Naturschutz“, so der Landwirt.

Auflagen würden fast ausschließlich auf Kosten der Landwirtschaft gemacht, sagt Wortmann. „Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten“, so der Landwirtevorsitzende, „können aber nicht immer als Sündenbock herhalten.“ Deshalb habe die Bewegung „Land schafft Verbindung“ zur bundesweiten Demo aufgerufen. (wlv).

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